Erstes Industrieangebot für die modulare Mehrzweck-Patrouillen-Korvette eingereicht
Die Werften Fincantieri, Naval Group und Navantia wollen künftig stärker zusammenarbeiten, um sich für das Programm der Modularen Mehrzweck-Patrouillen-Korvette (MMPC) zu qualifizieren, wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung heißt. Das MMPC-Programm verfolgt das Ziel, die erste gemeinsame Marinefähigkeit dieser Art in Europa zu entwickeln. Zu diesem Zweck haben die drei Großwerften ein Konsortium unter der Leitung von Fincantieri, Naval Group und Navantia gegründet, das von Naviris koordiniert wird. In der vorigen Woche hatte das Konsortium einen ersten Industrievorschlag für die MMPC-Ausschreibung des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) eingereicht.
Hintergrund des MMPC-Programmes ist ein verändertes Verständnis der Rolle der Europäischen Union in Verteidigungsfragen. In den letzten Jahren wurden zunehmend Forderungen laut, dass die Europäer sowohl im Rahmen der NATO als auch im Rahmen der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik mehr Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen sollten. Mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind sich einig, dass die EU zunehmend mit verschiedenen Bedrohungen konfrontiert ist und sehen daher eine Notwendigkeit, gemeinsame militärische Fähigkeiten zu entwickeln.
Mit ihrer Kooperation geben die Werften Fincantieri, Naval Group und Navantia zu erkennen, dass sie eine Zusammenarbeit im Bereich der Seeverteidigung der EU für erforderlich halten. Das Ziel des von den drei Partnern eingereichten Industrieangebotes ist es, Synergien zwischen den Schiffbauunternehmen zu heben. Durch die gemeinsame Entwicklung eines neuen Schiffes soll die europäische Souveränität im Bereich der Kriegsschiffe der zweiten Reihe gewährleistet werden. Die MMPC sollen so gestaltet werden, dass sie den spezifischen nationalen Anforderungen gerecht werden, wobei das definierte Design als gemeinsame Referenz dient, wie es in der gemeinsamen Presseerklärung heißt.
Redaktion