Print Friendly, PDF & Email

Nach rund zwanzig Jahren im Dienst der niederländischen Koninklijke Landmacht wird die Lebensdauer der niederländischen Spähwagen Fennek mit einem Mid Life Update (MLU) verlängert Die niederländische Beschaffungsbehörde Defensie Materieel Organisatie (DMO) hat mit Krauss-Maffei Wegmann einen Vertrag über die Hochrüstung von 322 Fennek-Fahrzeugen unterzeichnet. Kern des mit 300 Millionen Euro dotierten Vertrags ist die Integration der neuen Beobachtungs- und Aufklärungsanlagen (BAA II NDL) und die Einbindung des Führungssystems C4I. Darüber hinaus werden Funktionalitäten in den Bereichen Schutz, Feuerkraft, Mobilität, Ausbildung und Wartung verbessert. Die überarbeiteten Fahrzeuge sollen in der Zeit von 2021 bis 2027 der Truppe wieder zulaufen.

Der Spähwagen Fennek ist eine binationale deutsch-niederländische Entwicklung, von denen seit 1997 222 Fahrzeuge in drei Versionen an Deutschland und 410 Fahrzeuge in fünf Versionen an die Niederlande ausgeliefert worden sind. Der Fennek ist ein leichtes Aufklärungs- und Überwachungsfahrzeug, das dank niedriger Silhouette und gutem Signaturmanagement bei seinen Einsätzen feindlicher Aufklärung weitgehend entzogen bleibt. Hohe Mobilität und guter Schutz tragen zur Effizienz und zur Durchhaltefähigkeit der Besatzung bei.

Kennzeichnendes Ausrüstungsmerkmal ist die Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung BAA, die an einem Mast bis zu 1,5 m über das Fahrzeugdach gehoben werden kann und in der Version II auch während der Fahrt betrieben werden kann. Bei Bedarf kann die BAA auch bis zu 40 m vom Fahrzeug entfernt eingesetzt werden. Die von Hensoldt gelieferte Anlage verfügt über eine Tageslicht- und eine Wärmebildkamera, einen Laserentfernungsmesser und einen Laser-Zielbeleuchter. Der Beobachtungskopf wiegt rund 29 kg und kann unbegrenzt gedreht sowie im Bereich -30 Grad bis 70 Grad geneigt werden.

Durchgeführt werden die Arbeiten in Deutschland bei Krauss-Maffei Wegmann und in den Niederlanden bei den Partnerfirmen Van Halteren Defence und Nedinsco in Zusammenarbeit mit dem Materieellogistiek Command Land (MatlogCo) des Heeres.

Gerhard Heiming