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Die neuen Wärmebildzielgeräte für den Schützenpanzer Marder 1A5 sollen ab Juni 2021 in die Panzer eingebaut werden. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr hat mit Rheinmetall Defence als Hauptauftragnehmer mit der Fertigung und Lieferung der Geräte darüber einen Vertrag geschlossen, nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages bereits Angang Oktober dem Projekt zugestimmt hat. Die Maßnahme gehört zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder, der nach dem Willen des Verteidigungsministeriums noch mindestens bis 2030 einsatzbereit gehalten werden soll.

Um die Ausfallzeiten der Fahrzeuge für die Truppe möglichst gering zu halten, werden die bestellten Geräte ebenso wie die schon zuvor bestellten Komponenten für Antriebsstränge, Panzerabwehrwaffenanagen, Fahrernachtsichtsysteme  sowie Feuerwarn- und –löschanlagen in der Regel bei planmäßigen Instandsetzungsmaßnahmen eingebaut. Bei besonders wichtigen Aufträgen und Einsätzen, etwa im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, finden gezielte und vorgezogene Umrüstungen statt.

Das Wärmebildzielgerät Saphir 2.6 MK (Marder Konfiguration) ist von Rheinmetall Electronics speziell für den Schützenpanzer Marder entwickelt worden. Die Produktion erfolgt mit zahlreichen Lieferanten in Deutschland. Moderne Komponenten der Firma AIM Infrarot-Module GmbH, Heilbronn – einer Beteiligung Rheinmetalls – sichern beispielsweise langfristig Fachwissen für deutsche Sicherheitsinteressen.

Die Kerntechnologie wird bereits in großer Stückzahl in der Bundeswehr und von anderen internationalen Kunden genutzt und kann somit schnell auch im Marder verwendet werden. Daraus ergeben sich Synergien in der Beschaffung und im Betrieb der Geräte.

Der Saphir 2.6 MK Bausatz, Foto: Rheinmetall

Die moderne Gerätegeneration Saphir 2.6 MK macht es möglich, die Beobachtungsreichweite und Aufklärungsqualität bei Tag und Nacht erheblich zu erweitern. Dies liegt z.B. an der höheren Auflösung des Detektors und einer zeitgemäßen Displaytechnologie. Durch moderne Bildverarbeitungssoftware aus der Saphir-Familie wird die volle Leistungsfähigkeit der Bauteile unter allen Bedingungen erreicht.

Zusammen mit der Integration des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems MELLS und neuen Marder-Fahrernachtsichtgeräten ergeben sich zukünftig bei Tag und Nacht erhebliche taktische Vorteile für die Soldaten in ihren gefährlichen Einsätzen.

Die Schützenpanzer Marder sind aus dem Überschuss der Bundeswehr an Chile, Indonesien und Jordanien abgegeben worden. Auch für diese Nutzer könnte das Wärmebildzielgerät Saphir 2.6 MK ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Einsatzbereitschaft sein.

Gerhard Heiming