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Die Schützenpanzer Marder erhalten moderne Fahrersichtsysteme Spectus II für weitgehend uneingeschränkte Sicht zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung Bundeswehr hat Rheinmetall Defence als Hauptauftragnehmer beauftragt, 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte zwischen Ende 2021 bis Ende 2022 zu liefern und in die Fahrzeuge zu integrieren. Zudem umfasst der Auftrag logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Der Umfang des Auftrags beträgt rund 24 Millionen Euro.

In Spectus II werden die Bilder einer Restlichtverstärker-Kamera eines Wärmebildgeräts fusioniert und so die die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen verbessert. Zudem wird das System durch eine Rückblickkamera ergänzt. Die in Afghanistan bei der ISAF-Mission eingesetzten Marder 1 A5A1 waren als einsatzbedingter Sofortbedarf von Rheinmetall mit dem Vorgängersystem Spectus I ausgestattet worden.

Das Fahrersichtsystem Spectus von Hensoldt, Foto: Hensoldt

Die neuen Fahrer-Nachtsichtgeräte sind ein weiterer Schritt in der Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder. Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Dabei werden 78 Umrüstsätze für den Antriebsstrang des Marder 1A5, einschließlich Bord- und Sonderwerkzeugen, logistischer Anteile und einen Ersatzteil-Erstbedarf geliefert, mit denen 71 Marder 1A5 kampfwertgesteigert werden. Die nächste Stufe ist schon beschlossen: Für Beschaffung und Integration von 244 Wärmebildzielgeräten für Richtschützen und Kommandanten hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Weg freigemacht. Die Vertragsunterzeichnung wird demnächst erwartet.

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Der Schützenpanzer Marder – derzeit noch das Hauptwaffensystem der Panzergrenadiere – wird möglicherweise noch bis 2023 in Betrieb bleiben.

An der Durchführung des aktuellen Auftrags ist neben den Rheinmetall Gesellschaften Rheinmetall Technical Publications und benntec Systemtechnik auch Hensoldt als Lieferant der Spectus-Geräte beteiligt.

Gerhard Heiming