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Die ABC-Spürpanzer Fuchs der britischen Armee sollen modernisiert werden. Vor dreißig Jahren hat die British Army aus Beständen der Bundeswehr elf Spürpanzer Fuchs für die ABC-Aufklärung im Golfkonflikt erhalten. Jetzt hat das britische Verteidigungsministerium die Rheinmetall Joint-Venture Gesellschaft beauftragt, die britische Spürpanzer Fuchs-Flotte zu modernisieren und einen zugehörigen Ausbildungssimulator zu liefern. Der Auftragswert liegt bei über 17,5 Millionen Euro.

Der ABC-Spürpanzer Fuchs ist ein hochgeschütztes Radfahrzeug (6×6) mit integrierter Spürausstattung, um Bedrohungen durch chemische, biologische, radiologische und nukleare (CBRN) Kampfstoffe aufzuklären. Die Bundeswehr nutzt den Spürfuchs in der Fuchs Variante TPz 1 A8A7 mit verbessertem Schutz gegen Sprengmittel wie Minen und IED (Improvised Explosive Device). Die 1988 eingeführten Aufklärungsfahrzeuge können atomare und chemische Kontaminationen erkennen. Hierzu sind sie mit einem Strahlenmessgerät, einem miniaturisierten Massenspektrometer und einem Gaschromatographen ausgestattet. Von biologischen Kampfmitteln können nur Proben genommen werden, die in anderen Einrichtungen ausgewertet werden. Die Fahrzeuge der Bundeswehr wurden Mitte der 1990er Jahre mit neuen Funkgeräten, Navigationsgeräten und einem Sensormast modernisiert.

Im Rahmen dieses Auftrags wird Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) Obsoleszenzen beseitigen, Dabei wird auch die Sensorausstattung der britischen ABC-Spürfüchse auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Hierbei leistet die Rheinmetall Landsysteme GmbH mit ihrem Kompetenzzentrum für ABC-Systemtechnik in Kassel technologische Unterstützung.

Im Rahmen des Programms wird durch ein internationales Team aus Ingenieuren der RBSL und Service Technikern der Rheinmetall Landsysteme ein neues, umfassendes Servicekonzept implementiert. Dieses Konzept umfasst die technische Unterstützung, Ersatzteilversorgung, Instandsetzungsmaßnahmen, Wartung, Ausbildung sowie Entwicklungsleistungen. Die Umsetzung wird im RBSL-Werk in Telford koordiniert und durch britische Lieferanten unterstützt.

Die jetzt in Auftrag gegebene Modernisierung wird die technische Übereinstimmung und damit die Interoperabilität mit den ABC-Spürfüchsen der NATO-Partner spürbar steigern. Unabhängig davon erhält die British Army selbst eine deutlich verbesserte CBRN-Spürfähigkeit.

Gerhard Heiming