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Rheinmetall hat von einem internationalen Kunden den Folgeauftrag zur Lieferung von Bausätzen für die Montage von gepanzerten Fahrzeugen des Typs Fuchs 2 im Wert von 250 Millionen Euro erhalten. Wie das Unternehmen weiter mitteilt, sollen die Bausätze einschließlich eines Erstbedarfs an Ersatzteilen bei Rheinmetall in Kassel produziert und im Zeitraum 2021 bis 2023 ausgeliefert werden. Die Endmontage erfolge im Kundenland, so Rheinmetall. Bei einem geschätzten Stückpreis von sechs Millionen Euro könnte es sich um rund 40 Fahrzeuge handeln.

Bisher sind 1.600 Transportpanzer (TPz) Fuchs gebaut worden, die meisten in der Version Fuchs 1, nur wenige als Fuchs 2. Die Bundeswehr nutzt noch 940 TPz Fuchs 1, davon 272 in der Variante Fuchs 1A8. Bei dieser modernsten Version wurde der Schutz vor Minen und Sprengfallen und gleichzeitig der ballistische Schutz der Fahrzeuge erheblich verbessert.

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Der Fuchs 2, Foto: Rheinmetall

Der TPz Fuchs 2 ähnelt zwar äußerlich dem Vorgängermodell. Er verfügt aber über einen stärkeren Antrieb (315 kW), mehr Nutzlast (acht Tonnen) und Verbesserungen im Kampfraum, ein digitales Bordnetz und ein modernisiertes Fahrwerk mit einer Reifendruckregelanlage. Soweit veröffentlicht, wurden bisher Fuchs 2 an die USA (Umrüstung) und die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert. Die Stückzahlen liegen unter 100. In Zusammenarbeit mit Algerien sollten seit etwa 2015 knapp 1.000 Stück des Fuchs 2 produziert werden. Wieweit das Projekt gediehen ist, ist nicht bekannt.

Der 6×6 Fuchs wird in zahlreichen Varianten eingesetzt. Hierzu gehören Mannschaftstransport, Gefechtsstand, Ambulanz sowie ABC-Aufklärung. Bei der Bundeswehr haben sich über 100 Fuchs 1 in Einsätzen wie in Afghanistan bewährt.

Als neueste Version hat Rheinmetall den Fuchs 1A8 plus im Portfolio. Wesentliche Neuerungen sind ein neues Antriebsaggregat, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem und ein Monitor- und Kamerasichtsystem. Damit werden die Beweglichkeit im Gelände und die Durchhaltefähigkeit der Besatzung gesteigert. Der Fuchs 1A8 plus ließe sich entweder durch Überarbeitung vorhandener Fahrzeuge oder durch Neufertigung realisieren.

Gerhard Heiming