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Der Einsatz von UGVs (Unmanned Ground Vehicles/Unbemannte Landfahrzeuge) gewinnt bei taktischen Operationen zunehmend an Bedeutung. Neben den schnellen Entwicklungsfortschritten bei unbemannten Luftfahrzeugen (UAV) verfügen auch UGVs über richtungsweisende Technologien hinsichtlich zukünftiger militärischer Einsatzszenarien. Die teil- und vollautonom agierenden Bodensysteme unterstützen in der Logistik und der Gefahrenabwehr sowie beim ABC-Schutz und übernehmen Rollen bei der Kampfmittelbeseitigung bis hin zu Aufklärung und Evakuierung. Dabei können sich die ferngesteuerten Fahrzeuge dank ihrer hoch entwickelten Sensoren und Algorithmen auch in schwierigem Terrain geräuscharm und selbstständig bewegen.

Die UGV-Systemlösungen von TELEFUNKEN RACOMS und Elbit Systems ermöglichen es, wegweisende Fähigkeiten in das digitale und zunehmend vernetzte militärische Umfeld zu integrieren. Die hohe Dynamik aktueller Konflikte und Krisen erfordert das kontinuierliche Zusammenwirken von bemannten und unbemannten Systemen. Entsprechend ausgelegte Mensch-Maschine-Schnittstellen und eine effiziente Rollenverteilung sind hierbei von elementarer Bedeutung.

Taktische Aufklärung

IRIS (Individual Robotic Intelligence System) ist ein leichtes, unbemanntes Micro-Bodenfahrzeug. Das UGV ist für die Erkundung und Aufklärung in engen Einsatzgebieten, Gebäuden sowie in über- und unterirdischen Gefahrenräumen entwickelt worden. Das Aufgabenspektrum von IRIS umfasst militärische Aufklärungs- und Überwachungsfunktionen, urbane Gefechtsführung sowie Untergrundund Kanalinspektionen. Das UGV ist von nur einem Mann bedienbar und kann in urbanen Szenarien z.B. durch ein Fenster infiltrieren. Das System ist anschließend unabhängig von seiner Landeposition einsetzbar. Durch die beidseitige Nutzbarkeit und hohe Widerstandsfähigkeit seiner Komponenten funktioniert das System auch unter extremen
Einsatzbedingungen. Die im Gehäuse integrierten Sensoren ermöglichen eine Bild-, Video- und Audioübertragung in Echtzeit. Diese arbeiten bei Tag und Nacht und leuchtet die Umgebung mit einem integrierten Near-Infrared LED-Modul aus. Die bordeigene Kameraeinheit ist für ein maximales Sichtfeld bis zu +/- 90° schwenkbar.

Die mehrstündige Einsatzdauer des Systems lässt sich vor Ort durch einen Akkuwechsel verlängern. IRIS ist bereits bei einer deutschen Polizei Spezialeinheit im Verwendung.

Kampfmittelbeseitigung und Gefahrstoffe

Aufklärungs- und Überwachungsfunktionen zählen ebenso zum Aufgabenbereich moderner unbemannter Landfahrzeuge wie Counter-IED oder ABC-Abwehreinsätze.

Der MTGR (Micro Tactical Ground Robot) ist ein leichtes taktisches UGV und zeichnet sich durch seine hohe Manövrierfähigkeit in allen Geländeformen aus. MTGR ist in Häusern sowie im Gelände nutzbar lässt sich dabei durch nur einen Operator bedienen. Das tragbare
System überzeugt durch Kompaktheit (45.5 x 36.8 x 14.5 cm) und große Flexibilität. Zwei voneinander unabhängig schwenkbare Raupenketten ermöglichen das Treppensteigen sowie die Überwindung hoher Hindernisse. Der MTGR ist mit seinem leistungsstarken Greifer (Manipulator) für die Prüfung gefährlicher Stoffe und Gegenstände wie IEDs prädestiniert. Mit Hilfe der 360°-Tagund Nachtsicht-Kameras werden alle Aktivitäten in Echtzeit an den Operator übertragen. Das UGV kann bis zu 5 kg schwere Objekte anheben, bewegen und abtransportieren. Mithilfe unterschiedlicher Nutzlasten ist das System mit Observationskameras, Röntgen-Scanner oder auch Werkzeugen zur Bombenentschärfung ausrüstbar. Auch zur ABC-Abwehr besitzt MTGR optional montierbare Sensoren.

Großer Bruder des MTGR-Systems ist der transportable und interoperable Bodenroboter TIGR – ein Hochleistungssystem für komplexe Einsatzszenarien. Seine Größe (91.2 x 58.8 x 35.3 cm) und seine erweiterten Fähigkeiten ermöglichen dem UGV, mehrere Aufgaben parallel zu übernehmen. Die hohe Geländegängigkeit des UGV basiert auf zwei unabhängig voneinander steuerbaren Raupenketten. Dank seines modularen Aufbaus kann der TIGR mehrere Nutzlasten parallel befördern. Damit kann das UGV Aufgaben wie Kampfmittelbeseitigung und ABCAbwehr bei optimalem Lagebewusstsein durch den Einsatz mehrerer Kamera- und Sensorsysteme durchführen.

Autonome Logistik und Aufklärung

Evakuierungsunterstützung. Durch unterschiedliche Nutzlasten kann PROBOT teil- und vollautonom Aufklärungs- und Überwachungsfunktionen übernehmen. Das UGV verfügt über einen elektrischen 4×4-Radantrieb, der sich optional durch die Montage einer Raupenkette erweitert lässt. PROBOT kann schwere Lasten von bis zu 750 kg mit hoher Geschwindigkeit transportieren. Das UGV-Chassis ist auf hohe Festigkeit und maximale Gewichtsersparnis ausgelegt. Zahlreiche Haltepunkte ermöglichen eine einfache Fixierung von Ladegut mithilfe von Spanngurten. Mit seinen kompakten Maßen von 1,95 m Länge, einer Höhe von 1,26 m und 1,06 m Breite bleibt das UGV auch in bewaldetem oder engem urbanen Terrain handlungsfähig und kann sich selbststädig orientieren. Zudem erlaubt die Wattiefe von 1 m auch das Durchqueren von Gewässern.

Mit flexiblen Aufbauten ist das UGV zur Unterstützung von Logistik- und Sanitätseinheiten sowie zur Katastrophenhilfe einsetzbar. Beispielsweise kann PROBOT auch Verwundetentransporte teil- und vollautonom durchführen. Dabei bleibt das System anhand eines Kontrollmoduls manuell steuerbar oder kann mithilfe der „Follow-the-Leader“-Funktion einem Soldaten automatisch folgen. Darüber hinaus können sich mehrere PROBOTS im Konvoi-Modus gegenseitig folgen und dabei an vorgegebenen GPS-Koordinaten orientieren.

PROBOT ist mit einem 360° Tag- und Nachtsicht-Kamerasystem ausgestattet und kann für Aufklärungsoperationen bis zu 8 verschiedene Kameras mitführen. Auch die Integration von alternativen Antriebsformen, wie z.B. einer Brennstoffzelle ist durchführbar. Die Adaption von Zielerfassungssensoren und ferngesteuerten Waffenstationen auf PROBOT ist ebenfalls möglich. PROBOT erfüllt im Einsatz bei den britischen Streitkräften bereits ein breites Aufgabenspektrum und wurde auch bei den deutschen Streitkräften bereits erfolgereich erprobt. Die unbemannten Systeme IRIS, TIGR, MTGR und PROBOT steigern die Effektivität von Bodentruppen in unterschiedlichen Einsatzszenarien – von Aufklärung und Kampfmittelbeseitigung bis hin zu logistischer Unterstützung. Durch ihre Interoperabilität und Intelligenz bilden unbemannte Landfahrzeuge einen weiteren wichtigen Baustein für die moderne, vernetzte Gefechtsführung.

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