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Nach der jüngsten Einschätzung des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ befindet sich Deutschland in der Adoleszenz, den schwierigen Teenagerjahren seines globalen Verantwortungsbewusstseins. Die Bürger in Deutschland täten sich schwer mit dem Gedanken, dass zu dieser Verantwortung in der Welt auch Militäreinsätze gehören können, heißt es dort weiter.

Diese Aussage, routiniert auf Umfrageergebnisse verweisend (die ebenso routiniert nicht mit Quellen näher benannt werden), findet sich nicht nur in der Presse immer wieder. Auch in Gesprächen mit Fachleuten und Verantwortungsträgern aus dem politischen Berlin, dem Verteidigungsministerium und der Bundeswehr gewinnt man schnell den Eindruck von einem in sicherheitspolitischen Kreisen fest verwurzelten Mantra der vermeintlich tief pazifistischen militärischen Handlungsunwilligkeit der deutschen Bevölkerung. Allerdings darf auch in einer Demokratie die Politik und Exekutive nicht einfach die Verantwortung den Bürgern zuschieben, wenn alles Handeln oder Unterlassen als jeweils keine eindeutig guten, sondern nur schlechte und weniger schlechte Optionen auf dem Tisch liegen.

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