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Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat mit der Aufforderung zur Abgabe von Teilnahmeanträgen vom 25. November 2019 den Wettbewerb zur Beschaffung von 44 Gepanzerten Pioniermaschinen (GPM) eröffnet. Für die GPM werden von der Bundeswehr 44 Leopard 2 A4-Fahrgestelle bereitgestellt.

Der Termin für die Abgabe der Anträge wurde auf den 9. Januar 2020 festgesetzt. Weitere Termine enthält die Bekanntmachung des BAAINBw nicht. Daher kann über den weiteren Ablauf nur spekuliert werden. Die Veröffentlichung erfolgte kurz nach der Bereinigungssitzung für den Haushalt 2020, in der der Haushaltsausschuss die letzten Änderungen in das Haushaltsgesetz eingebracht hat, bevor das Gesetz zur Beratung und Beschlussfassung in den Bundestag geht. Daher kann angenommen werden, dass für die Finanzierung der GPM Vorsorge getroffen ist.

Der zeitliche Ablauf könnte wie folgt aussehen:

Vergabeentscheidung, 25-Mio-Euro-Vorlage, Vertrag bis Ende 2020
Anpassentwicklung, Produktion zweier Nachweismuster 2023
integrierte Nachweisführung, Genehmigung zur Nutzung bis 2025
Danach Serienproduktion je nach Finanzmitteln und Produktionskapazitäten über zwei bis drei Jahre
Erste Fahrzeuge in der Truppe 2026

 

Über das Projekt und mögliche Anbieter hatte ESuT am 1. November berichtet.

Die GPM werden einen Teil der 140 Pionierpanzer 2A1 Dachs ersetzen, die seit 1989 in die Bundeswehr eingeführt sind. Der Pionierpanzer 2A1 entstand Ende der 1980er Jahre als Umbau aus Pionierpanzern 1 bzw. Bergepanzern 2. Basis ist der Leopard 1 mit einem 610 kW-MTU-Antrieb. Charakteristisches Erkennungsmerkmal ist der Teleskoparm mit Tieflöffel. Zu den bedeutenden Leistungssteigerungen gehörte die verbesserte Hydraulik, die den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Hydraulikzylinder ermöglichte. Mit den Wurzeln zurück bis in die 1960er Jahre hat der Pionierpanzer 2A1 das Ende seiner Nutzungszeit längst erreicht. Mit seinen Leistungsdaten ist er für den Betrieb im Umfeld der neuen und teilweise schwereren Fahrzeuge nicht mehr geeignet.

Gerhard Heiming