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Am Montag, den 16. Dezember 2019, begann im Hafen von Cherbourg die Verladung der ersten drei bei CMN (Constructions mécaniques de Normandie, Cherbourg) bestellten Patrouillenboote vom Typ HSI 32 für die saudische Marine auf das unter liberianischer Flagge fahrenden Frachtschiff „Maliy B.S.“ zum Transport nach Saudi-Arabien. Im Juli 2019 fand der Stapellauf von zwei Booten (Hullnummer 315 und 316) im Beisein einer Delegation der saudischen Marine statt (ESuT berichtete).

Der auf 600 Millionen US-Dollar (538,6 Millionen Euro) geschätzte Vertrag, 2018 nach langen Verhandlungen geschlossen, sieht den Verkauf von 39 dieser Hochgeschwindigkeits-Patrouillenboote an das wahhabitische Königreich vor. Bei dem bereits an Mosambik und Angola vermarkteten Typ HSI 32 handelt es sich um 32-Meter-Aluminiumboote, die eine Geschwindigkeit von fast 50 Knoten erreichen können. Die saudische Version hat als Hauptwaffe eine ferngesteuerte 20-mm-Narwal-Kanone der französischen Gruppe Nexter. Ihre Seeausdauer soll drei Tage betragen. Sie sind für 12 Mann Besatzung ausgelegt. 21 werden in Cherbourg gebaut, 18 in Saudi-Arabien (auf Werften der Zamil-Gruppe (Dammam und Jeddah), mit der CMN eine Kooperationsvereinbarung geschlossen hat.

Der CMN, eine Tochter der Privinvest Shipbuilding Group (zu der auch German Naval Yards Kiel gehört), sichert dieses Projekt zusammen mit dem ehemals für den Libanon vorgesehenen, dann von Saudi-Arabien aufgenommenen Bau von drei Offshore-Patrouillenschiffen vom Typ La Combattante FS 56 (dessen Umwidmung auf Korvetten vom Typ BR 71 im Raum steht) für die nächsten drei bis vier Jahre volle Auftragsbücher.

Anmerkung. „Maliy B.S.“ befand sich am 8. Januar nordostgehend im Golf von Aden.

Hans Uwe Mergener