Die Bundeswehr hat im Juli 2024 mit Mercedes-Benz einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 5.800 Lkw, leicht, als Nachfolger für den Geländewagen Wolf abgeschlossen und in zwei Tranchen 1.500 Fahrzeuge abgerufen. Die „Wolf 2“ bezeichneten Fahrzeuge sind die ersten, die serienmäßig für die D-LBO-Kommunikationsausstattung vorbereitet sind.
Erprobt und bestätigt: Der Wolf 2 geht in Serie
Mit den im November 2024 gelieferten fünf Nachweismustern sind bei den Erprobungsstellen umfangreiche Tests durchgeführt worden. 16.000 Kilometer auf verschiedenen Untergründen (Feld- und Waldweg, Schotterpiste, synthetischer Erprobungsbahn, besonders reibungsintensiver Sand und natürliches Gelände) und mit unterschiedlicher Beladung haben die Fahrzeuge hinter sich gebracht, gesteuert von Fahrern und Fahrrobotern, schreibt die Bundeswehr auf ihrer Webseite.

Die Testergebnisse bilden die Grundlage für die Planung der Ersatzteilbevorratung und für die Wartungsintervalle der Fahrzeuge. „Besonders wichtig ist der erste der vier Fahrzyklen, weil dieser eine Risikobewertung enthält, die ausschlaggebend für die Freigabe der Serienfertigung ist“, wird der Projektleiter des Wolf 2 zitiert. Damit werde ein finaler Konstruktionsstand festgelegt, der dann in die Massenproduktion geht. „Beim Wolf 2 ist die Entscheidung zur Freigabe der Serienfertigung erfolgt“, so der Projektleiter.
Wolf 2 kommt in zwei Varianten
Der Wolf 2 basiert auf der 2021 vorgestellten Baureihe W 464 von Mercedes-Benz und wird in zwei Varianten geliefert: Führungsfahrzeug und Feldjägerfahrzeug. Bei einer zulässigen Gesamtmasse von 4,5 Tonnen, davon 1,2 Tonnen Nutzlast, können bis zu vier Soldaten mit kompletter persönlicher Ausrüstung und Bewaffnung transportiert werden. Angetrieben von einem 183kW-Dieselmotor (EuroNorm III) mit Automatik-Getriebe erreicht der Wolf 2 eine Höchstgeschwindigkeit von über 100 km/h auf der Straße.

Im Heck des Fahrzeugs wird ein standardisiertes Rack und die entsprechende Verkabelung zur Aufnahme der digitalen Funk- und Führungsgeräte für D-LBO eingebaut. Die Ausstattung sei zukunftssicher, schreibt die Bundeswehr. „Zeit- und kostenintensive Umbauten von Fahrzeugen können so in der Zukunft weitgehend vermieden werden“, erläuterte der Projektleiter.
Auslieferung beginnt im November
Bis Oktober sollen die Erprobungsergebnisse vollständig vorliegen, so dass erste Serienfahrzeuge mit einer Rate von bis zu 30 Fahrzeuge pro Woche ab November ausgeliefert werden können. Die ersten Fahrzeuge kommen noch ohne D-LBO-Ausstattung. Diese wird durch die Bundeswehr oder externe Firmen unverzüglich eingebaut. Es wird erwartet, dass spätestens ab April 2026 ein gleichmäßiger Strom von neuen, digitalisierten Wolf 2 die Truppe erreicht.
Die abgerufenen 1.500 Wolf können mit der angegebenen Rate bis Mitte 2026 produziert werden. Der Rahmenvertrag sieht weitere 4.600 Fahrzeuge mit einem Auftragswert von rund 1,1 Milliarden Euro vor. Abrufe müssen über eine 25 Mio.-Euro-Vorlage vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages genehmigt werden.
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