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Die U.S. Army hat aus dem Rahmenvertrag für die Großserienproduktion von Nachtsichtgeräten ENVG-B (Enhanced Night Vision Goggle – Binocular) eine erste Tranche für 256 Millionen US-Dollar (umgerechnet 240 Millionen Euro) beim Hersteller L3Harris abgerufen. Der Rahmenvertrag (IDIQ, Indefinite Delivery, Indefinite Quantity) läuft nach Angaben des Herstellers über zehn Jahre und ist mit fast 1 Milliarde US-Dollar (940 Millionen Euro) dotiert.

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Mit dem ENVG-B wird das Situationsbewusstsein bei Nacht und schwachem Licht verbessert. (Foto: L3HJarris)

„Wir haben uns verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die US-Soldaten ihren Gegnern immer einen Schritt voraus sind, und es ist uns eine Ehre, im Rahmen des ENVG-B-Programms mehr Soldaten mit modernen Nachtsichtgeräten auszustatten“, sagte Christopher E. Kubasik, Vorsitzender und CEO von L3Harris.

Die ENVG-B-Systeme von L3Harris verbessern dem Unternehmen zufolge das Situationsbewusstsein auf größere Entfernungen bei Nacht und in schwach beleuchteten Umgebungen mit branchenführenden Figure of Merit-Werten (FOM). L3Harris habe bis heute mehr als 13.000 ENVG-B-Systeme an die Army geliefert. Über den ersten Auftrag hat ESuT berichtet. Darüber hinaus hat das Unternehmen weltweit mehr als 20.000 hochentwickelte Nachtsichtgeräte an die Streitkräfte geliefert, darunter auch das binokulare Nachtsichtgerät – Fused.

Bei ESuT wurde die ENVG-B als drahtlose, binokulare Nachtsichtbrille mit integriertem Wärmebildgerät beschrieben. Die Brille kombiniere zwei leistungsstarke 18-mm Nachtsichtröhren der dritten Generation (Weißphosphor) von L3Harris mit einem separaten Wärmebildkanal für die Bildfusion und die thermische Zielaufklärung. Die binokulare Bauweise des ENVG-B gebe Soldaten mehr Tiefenwahrnehmung und der Wärmebildsensor ermögliche es, feindliche Wärmesignaturen bei Nacht und bei Tageslicht durch Rauch, Nebel und andere Sichteinschränkungen auf dem Schlachtfeld zu sehen. Das System könne drahtlos mit auf Handwaffen montierten Wärmebildzielgeräten kombiniert werden und das dort generierte Zielbild direkt in das Okulardisplay der ENVG-B – somit in das Sichtfeld der Nutzer – übertragen.

Die Bundeswehr hat 2019 einen Vorläufer dieser ENVG-B für die Spezialkräfte beschafft.

Redaktion / gwh