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Seit Anfang des Jahres nimmt Spanien offiziell an der NATO Multinationalen Battlegroup in der Slowakei (MNBGSVK) teil. Ungefähr 600 Soldaten samt ihrer Ausrüstung, darunter Kampfpanzer Leopard 2 E sind nach Presseberichten bereits in Lešť in der Slowakei eingetroffen, um sich in die Battlegroup einzugliedern.

Am 22. Januar hat das spanische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass Kampfhubschrauber Tiger des 1. Kampfhubschrauberbataillons BHELA-I) des spanischen Heeres mit weiteren 50 Soldaten in die Slowakei verlegt werden. Wie schon zuvor, sind Zahlen zu den Waffensystemen nicht verfügbar. Für die spanischen Hubschrauber sei es nach Afghanistan der zweite Auslandseinsatz.

Spanien will seine Personalstärke in der MNBGSVK in den nächsten Monaten weiter ausbauen, um im Juni die Führung der Battlegroup von Tschechien zu übernehmen.

Spanien verlegt Kampfhubschrauber Tiger HAD zur NATO Multinationalen Battlegroup in die Slowakei (Foto: PD Tyler Preston)

Die zu den enhanced Vigilance Activities der NATO zählende eVA Battlegroup SVK ist 2022 in Dienstgestellt worden. Deutschland beteiligt sich daran mit Kontingenten unterschiedlicher Ausrüstung. U.a. waren Leopard 2 A6 und Boxer bereits in der Slowakei. Zurzeit sind Schützenpanzer Puma in der Battlegroup, die am 15. Januar 2024 den ersten scharfen Schuss eines Puma im Ausland abgefeuert haben.

Nach der Beschreibung von Airbus Helicopters ist der von Spanien genutzte Tiger HAD (Helicoptero de Apoyo y Destrucción) ein Mehrzweck-Angriffshubschrauber, der für den Einsatz in komplexen Kooperationsumgebungen und Konflikten mit hoher Intensität konzipiert wurde. Der Tiger habe sich im Kampfeinsatz bewährt und sei ideal für bewaffnete Aufklärung, Luft- oder Bodenbegleitung, Luft-Luft-Kampf, Bodenfeuerunterstützung, Zerstörung und Panzerabwehr (bei Tag oder Nacht).

Der Hubschrauber in der 6-Tonnen-Klasse wird von zwei MTR-390-E Triebwerken mit je 1,1 MW Leistung angetrieben und kann damit bis zu 280 km/h schnell fliegen. Hauptunterschiede zum deutschen KH Tiger sind die rund 200 kW stärkeren Triebwerke, das Strix-Visier und die 30mm-Bordkanone am Bug. Frankreich und Spanien haben die Weiterentwicklung zum Tiger Mk.III eingeleitet. Deutschland will die Tiger bis 2032 ausmustern.

Gerhard Heiming