In der deutschen Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht oder der Schaffung einer Dienstpflicht wird immer wieder auf Schweden verwiesen, nicht zuletzt auch von Verteidigungsminister Boris Pistorius. ES&T hat mit dem schwedischen Verteidigungsattaché Kapitän zur See Jonas Hård af Segerstad über die Wehrpflicht in seinem Land gesprochen. Was kann sie leisten, was nicht und welche Herausforderungen ergeben sich für die schwedischen Streitkräfte durch die Wiedereinführung?
ES&T: Schweden hat im Jahr 2009 seine Wehrpflicht ausgesetzt. 2017 beschloss das Parlament die Reaktivierung. Was waren die Gründe für die Aussetzung und die Reaktivierung?
Hård af Segerstad: Die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2009 hing mit der veränderten Sicherheitslage zusammen. Wie auch Deutschland, haben wir uns in Schweden auf Auslandseinsätze eingestellt. Für diese kann Schweden nur Berufs- und Zeitsoldaten einsetzen. Daher wurde damals entschieden, die Streitkräfte in eine Berufsarmee umzustrukturieren. Zudem wurde der Bedarf an Wehrdienstleistenden immer geringer.
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