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Das gepanzerte Kampfunterstützungsfahrzeug (Armoured Combat Support Vehicle, ACSV) G5 von der Flensburger Fahrzeugbaugesellschaft FFG erhält ein Missionsmodul Luftverteidigung, wie der Regional Sales Director des Unternehmens ,Benjamin Lindsay, bei der International Vehicle Conference in London mitgeteilt hat.

FFG liefert eigentlich nur das Trägerfahrzeug ACSV G5, das die Mobilität und Schutz für die Besatzung bringt. Standard ISO-Twistlocks lassen die schnelle Integration eines 10 Fuß ISO-Containers zu oder 6 Fuß ISO Container und zusätzlich z.B. Arbeitsgeräte wie einen Kran. Der G5 stellt die Energie bereit, elektrisch und/oder hydraulisch. Als Antrieb dient ein 6-Zylinder MTU-Motor (der gleiche wie im Boxer nur mit zwei Zylindern weniger) mit 433 kW. Durch Verwendung der einteiligen Gummiband Verbundkette von Soucy läuft der G5 besonders vibrationsarm und leise.

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FFG und Kongsberg bauen für die Niederlande eine Variante des Armoured Combat Support Vehicle G5 für die Luftverteidigung auf kurze Entfernung (SHORAD). (Grafik Defensie)

Fünf Varianten seien bestellt oder schon geliefert. Dazu gehören eine Cargo-Variante, eine Pionier-Variante mit Kran, eine Variante für die Luftverteidigung und eine als Träger für das Thales-Radar GM 200 sowie ein Bergefahrzeug. Konzepte existieren für einen 120mm-Mörser sowie einen geschützten Personentransporter.

Das niederländische Verteidigungsministerium hat im Juni 2023 mitgeteilt, dass die Streitkräfte eine G5-Luftverteidigungsvariante für kurze Entfernung (Short Range Air Defence, SHORAD) bis 75 Kilometer bestellt haben, die 2028 verfügbar sein soll.

Das System wird von Kongsberg und Raytheon entwickelt. Kongsberg entwirft und baut das autarke System mit Radar und Feuerleitung. Das System ist interoperabel mit anderen Luftverteidigungssystemen, insbesondere NASAMS. Raytheon liefert die Flugabwehrraketen Sidewinder für die zwei Zweifachwerfer. Das System kann auch den Lenkflugkörper IRSI-T von Diehl verschießen.

Kongsberg und FFG wollen das System und andere G5-Variante auf der Eurosatory im Juni in Paris dem Fachpublikum vorstellen.

Der Radarträger wird mit dem neuen Radar GM200 von Thales ausgestattet. Die ersten dieser Radare – allerdings auf Lkw – werden in den nächsten Tagen an die Niederlande übergeben.

Vom G5, der seit 2012 auf dem Markt ist, sind 51 in Norwegen im Einsatz. Dem Vernehmen nach soll ein weiterer Bedarf von bis zu 150 G5 bestehen. Der Umfang der niederländischen Bestellung ist nicht bekannt.

Gerhard Heiming