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Die elektronische Kriegsführung (EW) im Ukrainekrieg ist für beide Seiten von entscheidender Bedeutung. Beide Kriegsparteien versuchen, auf dem Schlachtfeld die modernen Möglichkeiten des elektromagnetischen Spektrums zu nutzen. Die Domäne wird genutzt zum Sammeln von Informationen, zur Zielortung, Störung, Täuschung und auch zum Abschuss von Drohnen. Obwohl EW auf vielen Schlachtfeldern des 20. und 21. Jahrhunderts anzutreffen war, war sie noch nie so ausgeklügelt und so zielgerichtet wie heute in der Ukraine. Der Autor dieses Artikels hat während der Veranstaltung „Association of Old Crows (AOC) Europe“ vom 15. bis 17. Mai 2023 mit Iaroslav Kalinin, dem Geschäftsführer des ukrainischen EW-Spezialisten „Infozahyst“, gesprochen, um die Rolle von EW im Ukrainekrieg und Russlands elektronische Kriegführung zu erörtern.

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Ein ukrainischer ELINT-Operator führt vom Keller eines verlassenen Gebäudes aus Kampfeinsätze durch. Der Einsatz leichter und tragbarer Ausrüstung gibt den Operatoren relative Freiheit, sich schnell neu zu positionieren, wenn ihre Position von feindlichen Truppen entdeckt wird.
Bildnachweis: Infozahyst

Kalinin erläuterte, dass die Firma „Infozahyst“ im Jahr 2002 gegründet wurde und der Name des Unternehmens in etwa mit „Informationsverteidigung“ übersetzt werden kann. Ursprünglich war das Unternehmen mit dem Datenschutz für hochrangige Regierungsbeamte betraut, so z. Bsp. für das Kabinett des ukrainischen Präsidenten. Nach dem Sturz der Regierung Janukowitsch und der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 begann Infozahyst mit der Entwicklung von Geräten zur Funküberwachung und Kommunikationsaufklärung (COMINT). Im Jahr 2020 erweiterte das Unternehmen seine Kapazitäten und nahm die Entwicklung von elektronischer Intelligenz (ELINT) und elektronischen Unterstützungsmaßnahmen (ESM) in sein Portfolio auf.

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