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Die Ukraine soll weitere 30 Kampfpanzer Leopard 1A5 erhalten. Nach Presseberichten – zuerst beim Handelsblatt – hat Rheinmetall 50 ausgemusterte Leopard 1A5 von dem belgischen Rüstungsunternehmen OIP Land Systems angekauft. Ein Rheinmetall-Sprecher hat den Ankauf der Kampfpanzer bestätigt, ohne die Anzahl und den Verkäufer zu nennen. Die Bundesregierung habe das Unternehmen beauftragt, 30 Leopard 1A5 für die Abgabe an die Ukraine aufzubereiten. Für einen Zeitplan verwies er auf das Verteidigungsministerium.

In der Liste der militärischen Unterstützungsleistungen des BMVg vom 4. August sind diese 30 Kampfpanzer Leopard 1A5 noch nicht aufgeführt. Dort stehen unter der Überschrift „Militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung“ lediglich 100 Kampfpanzer Leopard 1A5, die gemeinsam mit Dänemark finanziert werden und von der Flensburger Fahrzeugbaugesellschaft FFG zusammen mit Krauss-Maffei Wegmann aufbereitet werden. Die ersten hiervon sollen demnächst an die Ukraine ausgeliefert werden.

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Die Ukraine erhält weitere 30 Kampfpanzer Leopard 1A5 aus Beständen der Industrie, finanziert von der Bundesregierung (Foto: Public Domain -CC-BY-ND-2.0)

Nach über 40 Jahren Nutzung hat Belgien 2014 die letzten die Kampfpanzer ausgemustert und verkauft, einen Teil davon an das oben genannte Unternehmen. Die Kampffahrzeuge wurden ohne Instandsetzung eingelagert und ihr technischer Zustand hat sich während der Lagerung nicht verbessert. Daher kann man davon ausgehen, dass von den kolportierten 50 Fahrzeugen nur rund 30 Leopard 1A5 in einsatzfähigen Zustand gebracht werden können. Der Rest dient als Ersatzteilspender. Aus Erfahrung kann geschätzt werden, dass die gründliche Überholung der Panzer bis zu sechs Monate dauern kann. Als Kostenaufwand wurde in Presseberichten ein Betrag von rund einer Million Euro genannt.

Gerhard Heiming