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In einer feierlichen Zeremonie hat der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, am 24. Oktober zwei Luftverteidigungssysteme MANTIS (Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System) an die slowakischen Streitkräfte übergeben. Der Wert der Anlagen wird auf rund 110 Millionen Euro geschätzt.

Das BMVg hatte im Mai angekündigt, die Slowakei noch in diesem Jahr mit MANTIS und Luftraumüberwachungsradaren zu unterstützen. Zu der Zeit hatte die Ausbildung des slowakischen Personals bei der Flugabwehrraketengruppe 61 in Todendorf bereits begonnen. 100 zukünftige slowakische Bediener der Systeme wurden in allen Aspekten des Betriebs, des Abschusses und der Wartung geschult.

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Das MANTIS-System mit (von links nach rechts) Sensoreinheiten, Container mit Bedien- und Feuerleitzentrale und einer automatischen Waffenstation. (Foto: Bundeswehr Michael Seidel)

Nach einer Mitteilung des slowakischen Verteidigungsministeriums soll die 11. SVK AF Brigade damit vor allem Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in der Ostslowakei schützen.

Verteidigungsminister Martin Sklenár bedankte sich: „Mein Dank gilt unseren deutschen Partnern, die den slowakischen Streitkräften diese Systeme kostenlos und dauerhaft zur Verfügung gestellt haben. Das ist ein Beweis dafür, dass sich unser Bündnis für die Slowakei auszahlt. Neben unserem Engagement zur Unterstützung der Ukraine bringt es uns unzählige Vorteile sowie Sicherheits- und Schutzgarantien und gibt uns, wie wir heute sehen können, auch die Möglichkeit, unsere eigenen Fähigkeiten zu stärken.“

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Waffenstation mit Flugabwehrkanone 35 mm. (Foto: Bundeswehr Lars Koch)

Nach Information der Bundeswehr ist das Flugabwehrsystem MANTIS ein modulares Schutzsystem für den Nahbereich gegen Luftangriffe. Es wehre Raketen, Artilleriegeschosse und Mörser ab, aber auch Flugziele wie Drohnen oder Cruise Missiles.

MANTIS schütze vor allem Einrichtungen und Objekte, insbesondere Feldlager. Es bestehe aus mehreren Sensoreinheiten, einer Bedien- und Feuerleitzentrale und aus mehreren Geschützen. Es könne auch als reines Frühwarnsystem („Sense and Warn“) ohne Geschütze eingesetzt werden. Das Flugabwehrsystem MANTIS sei allwetterfähig und erfüllt seinen Auftrag am Tag und in der Nacht. Deutschland entwickelte MANTIS ursprünglich zum Schutz der Lager, in denen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan stationiert waren. MANTIS war auch zum Schutz des Feldlagers bei MINUSMA in Mali eingesetzt.

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Sensoreinheit mit Sich- und Folgeradar (Foto: Bundeswehr Lars Koch)

Jedes der beiden übergebenen MANTIS-Systeme besteht dem slowakischen Verteidigungsministerium zufolge aus sechs automatischen Waffenstationen (optional mit bis zu acht Geschützen erhältlich), zwei Sensoreinheiten und einem Gefechtsstand. Das Paket aus Deutschland umfasse außerdem fünf Überwachungsradare mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern und die schon angesprochene Fachausbildung für das slowakische Militär.

Redaktion / gwh