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Die barbarischen vom ISIS-inspirierten Terror-Akte der Hamas gegen Israel haben einen schwelenden Konflikt aus den Schlagzeilen verdrängt. Doch nach den serbischen paramilitärischen Angriffen Ende September in Kosovo wird immer deutlicher, dass die Gefahr eines neuen Krieges, ja sogar eines Flächenbrandes auf dem Westbalkan äußerst real ist. In der September-Ausgabe der ES&T wurde die US-Außenpolitik gegenüber dem Westbalkan skizziert, und es wurde dargelegt, wie die Biden-Administration seit gut einem Jahr versuchte, den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und Belgrad als „Stabilitätsgaranten“ der Region aufzubauen und zu verankern. Spätestens seit den Angriffen serbischer Hooligans und Gruppen der Organisierten Kriminalität (OK) auf NATO-Soldaten in Kosovo Ende Mai und dem Überfall serbischer Paramilitärs auf kosovarische Sicherheitskräfte Ende September ist diese Fantasie-Politik an ihre Grenzen gestoßen. Vučić bestritt zwar, größere Militäreinheiten an der Grenze zum Kosovo zusammengezogen zu haben. Doch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Admiral John Kirby, sprach von einem „beispiellosen“ Aufgebot von Artillerie und Panzern. „Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.“ So deutliche Worte der Kritik war Belgrad seit Langem nicht mehr gewohnt.

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Rund sieben Prozent der Einwohner im Kosovo sind Serben, mehr als 90 Prozent von ihnen wohnt im Norden des Kosovo im Bezirk Mitrovice (Grafik: mawibo media)

Die missglückte serbische Paramilitäroperation in Nordkosovo

Vučić versuchte dann auch im internationalen Rahmen die Wogen zu glätten und ließ sich von der Journalistin und Balkan-Veteranin Christiane Amanpour auf CNN interviewen. Die Signale, die er jedoch ans heimische Publikum sendete, waren eher „Öl ins Feuer“: Der kosovarischen Regierung wurde Terrorismus gegen die Serben Kosovos vorgeworfen und für die drei erschossenen Paramilitärs, die in der Sichtweise Kosovos Terroristen waren, wurde eine nationaler Trauertag ausgerufen. Dies ist ein Paradebeispiel, wie

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