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Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat gestern den letzten von insgesamt 104 beauftragten Kampfpanzern Leopard 2A7V an die Bundeswehr geliefert. In einer feierlichen Zeremonie am Firmensitz des Unternehmens in München übergab KMW-Chef Ralf Ketzel den Kampfpanzer an Generalleutnant Andreas Marlow, stellvertretender Inspekteur des Heers, und Vizeadmiral Carsten Stawitzki, den nationalen deutschen Rüstungsdirektor.

Wie Stawitzki in seiner Rede auf der Veranstaltung ausführte, wurden die Meilensteine bei der Auslieferung der Fahrzeuge weitestgehend früher als vereinbart erfüllt. Lediglich bei den letzten drei Panzern habe man sich wieder im vorgesehenen Zeitplan befunden, weil die Bundeswehr für Lieferungen an die Ukraine zurückgetreten sei. Er unterstrich, dass es sich bei dem Kampfpanzer um eine deutsche Schlüsseltechnologie handelt und für das Ministerium um ein Projekt der Kategorie A. Für die nächste Entwicklungsstufe des Leoparden, den A8, habe das Ministerium einen Rahmenvertrag geschaffen, der auch anderen Nationen offenstehe. Gegenwärtig beschafft Deutschland 18 Leopard 2 A8 über diesen Vertrag.

KMW-CEO Ketzel wies in seiner Rede darauf hin, dass alle 104 Kampfpanzer im Zeit- und Budgetrahmen ausgeliefert wurden. Der deutsche A7V sei der leistungsfähigste Panzer seiner Klasse, aufgrund der Fähigkeit, HE-Munition zu verschießen und eine moderne Waffenanlage zu nutzen. Damit sei er auch den ungarischen und den in den arabischen Raum gelieferten Leoparden leicht überlegen.  Nach Aussage von Ketzel wurde der Panzer in dieser Version zusammen mit Dänemark konfiguriert.  Auch Norwegen sei für die Erprobung und die Wintertests ein wichtiger Partner gewesen. Zusammen mit dem Schützenpanzer Puma stelle der Leopard 2A7V den „digitalen Hammer“ dar, so Ketzel. Er bezieht sich dabei auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Panzer bei der VJTF. „Das kriegen andere Nationen so nicht hin“, sagte der KMW-Manager. Als nächster Schritt stehe für sein Unternehmen nun die Auslieferung der Variante A8 für Deutschland und Norwegen auf dem Programm.

Der erste der beauftragten 104 Leoparden wurde am 29. Oktober 2019 der Truppe sowie den dänischen Streitkräften übergeben.  Nach Mitteilung von KMW wurden Schutz, Mobilität, Feuerkraft und Führbarkeit signifikant erhöht. Zu den wesentlichen Merkmalen gehören ein noch höheres Schutzniveau, eine leistungsstarke Stromversorgung, neue ABC- und Klimaanlagen sowie die Integration von C4 I Systemen, um den Anforderungen einer modernen vernetzten Operation gerecht zu werden. Die Modernisierung des Antriebstranges und eine weitere Optimierung der Waffenstabilisierung bei Fahrt verstärken Agilität und Kampfkraft der Fahrzeuge. Dänemark hatte seinerzeit insgesamt 44 Leopard in einer vergleichbaren Konfiguration wie der A7V bestellt.

Lars Hoffmann