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Kaum eine militärische Übung der letzten Jahrzehnte hat in Deutschland so viel öffentliche und mediale Aufmerksamkeit geweckt wie „Air Defender 2023“ (AD23), die vom 13. bis 23. Juni 2023 überwiegend im deutschen Luftraum durchgeführt wurde. Das lag in erster Linie an den schieren Dimensionen des Vorhabens. Mit insgesamt 250 beteiligten Luftfahrzeugen unterschiedlicher Typen sowie rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 teilnehmenden Nationen war AD23 zweifelsohne eine Übung der Superlative.

Eine für die breite Öffentlichkeit besondere Bedeutung erlangte die Übung aber vor allem aufgrund der aktuellen politischen Großwetterlage. Die ersten Planungen für die Übung begannen bereits im Jahr 2018 und damit zwar im Nachgang zur russischen Annexion der Krim und der Ostukraine, jedoch noch vor dem russischen Überfall vom Februar 2022.

Gleichwohl beeinflussten die anschließend von Bundeskanzler Scholz postulierte „Zeitenwende“ und die daraus resultierende Refokussierung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung die Ausgestaltung und Perzeption von AD23 maßgeblich. Die unter deutscher Führung geplante und durchgeführte Übung wurde so auch ein sichtbares Zeichen deutscher Verantwortungsübernahme und Verteidigungsfähigkeit im Bündnis. Im Übungsszenario wurde von einem bewaffneten Angriff auf deutsches Hoheitsgebiet durch einen fiktiven Drittstaat ausgegangen und der NATO-Bündnisfall gemäß Artikel 5 des

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