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Die syrische MiG-17 kam im Tiefflug angerast und warf ihre Bomben auf die israelischen Stellungen gleich neben uns. Wir blieben unverletzt, anders als der britische Korrespondent Nicholas Tomalin, der in der Nähe in einem Auto von einer syrischen Rakete tödlich getroffen wurde. Die Syrer wehrten sich verzweifelt gegen die vorrückenden Truppen der Israelis. Anfangs von dem arabischen Angriff am Yom-Kippur-Feiertag völlig überrumpelt, standen die Israelis an diesem 17. Oktober 1973 auf den Golanhöhen bereits rund 35 Kilometer vor Damaskus.

Einen Tag danach, tausende Kilometer weiter nördlich, startete auf dem Fliegerhorst Marxwalde, der Basis des Jagdfliegergeschwaders 8 in Brandenburg die erste sowjetische An-12-Transportmaschine zu einer der geheimsten Missionen der Nationalen Volksarmee.

Mit dieser Luftbrücke wurden insgesamt zwölf MiG-21M und ihre Besatzungen verlegt. „Wir wussten beim Start in den Transportern nicht, wohin es ging“, erinnert sich der damalige Pilot Hauptmann Peter Ziegert. Alles war ganz anders als sonst, die Tarnung total. „Wir mussten rechts raustreten und Abmarsch zum Bus und dann auf den Flughafen. Dort wurde befohlen umziehen, alles in einen großen Seesack und neu einkleiden mit im Prinzip Zivilklamotten“. Zur Erklärung für sie nur so viel: „In Marxwalde verabschiedete uns der damalige Chef der LSK/LV der DDR, Generalleutnant Reinhold, mit den Worten: Genossen, Sie kommen in ein arabisches Land, und wenn Sie auf den Gegner treffen, dann zeigen Sie Ihren Ausbildungsstand“.

Der Gegner, das wussten die Piloten und Techniker offenbar noch nicht, das waren die Israelis. 28 Jahre nach Ende des Holocaust, so die Botschaft des Generals, sollten deutsche Soldaten gegen den Staat der Juden antreten.

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