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Stürzt ein Heeresflieger bei einem Einsatz ab, zählt jede Sekunde. Die Rettungskette muss schnell und effizient funktionieren, um das Leben von Soldatinnen und Soldaten zu retten. Bisher werden die zuständigen Notdienste über Telefon und Funk alarmiert, es gibt mehrere Übermittlungs- und Verteilerstellen und eine aufwändige, analoge Kartennavigation zum Unfallort. In der Einsatzhektik kann dieses Stille-Post-System schnell zu Fehlern oder zu Informationsverlust führen. Zudem kostet es Zeit, die man im Falle eines Unglücks mit Verletzten nicht hat. Und bei der eventuellen Nachalarmierung von weiteren Spezialkräften geht das Stille-Post-System von vorne los.

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Bisher werden die zuständigen Notdienste über Telefon und Funk alarmiert. (Foto: CIHBw)

Das Innovationsvorhaben MURPH des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr setzt genau dort an. Das webbasierte Software-as-a-Service Alarmierungssystem (SaaS) soll in Form einer App das Alarmierungs- und Einsatzmanagement von Notdienstgruppen vereinfachen und beschleunigen.

Im Falle von Notfallszenarien, wie den bereits skizzierten, sind die Leistellen dafür verantwortlich, die ersten und nachfolgenden Einsatzkräfte zu koordinieren. Damit das reibungslos funktionieren kann, müssen die Rettungskräfte umgehend alle relevanten Information zur Notlage erhalten. Nur so kann sie die bestmöglichen Fähigkeiten, Ressourcen und Materialen, schnellstmöglich am Einsatzort bereitstellen.

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Die Rettungskette muss schnell und effizient funktionieren, um das Leben von Soldatinnen und Soldaten zu retten. (Foto: CIHBw)

Die App soll das durch verschiedene Features gewährleisten: Mit Hilfe einer extrem hohen Auslösegenauigkeit des Notfall-Systems, das zudem zeitgleich via Push-Nachricht alle relevanten Informationen und die exakten Koordinatendaten zum Unfallort bereitstellt. Zudem bietet die App Anpassungsmöglichkeiten auf die jeweils örtlichen Anforderungen.

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Es gibt mehrere Übermittlungs- und Verteilerstellen und eine aufwändige, analoge Kartennavigation zum Unfallort. Murph beschleunigt und vereinfacht dieses System. (Foto: CIHBw)

Die Idee dazu hatte ein Bundeswehr Intrapreneur vom Transporthubschrauberregiment 10 „Lüneburger Heide“ aus Faßberg. Überzeugt haben den CIHBw dabei der Dual Use Ansatz und die mögliche Reichweite des Innovationsvorhabens. So ließe sich Lösung auf nahezu alle Alarmierungsszenarien in der Bundeswehr übertragen.

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Stürzt ein Heeresflieger bei einem Einsatz ab, zählt jede Sekunde. (Foto: CHIBw)

Am Flughafen Düsseldorf wird die frei verfügbare App bereits erfolgreich von der Flughafenfeuerwehr eingesetzt. Der CIHBw testet das System momentan mit den Heeresfliegern aus Faßberg, die die Kampftruppen der Bundeswehr mit Truppen- und Versorgungstransporten unterstützen. Daher auch der Name des Innovationsvorhabens: Murph steht für: mobile – urgent – rescue – project – heer.

Josefine Neuschäffer