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Die israelische INS Drakon hat erstmals am 1. August die U-Boot-Bauhalle beim Werftkonzern thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) verlassen und wurde auf einen schwer einsehbaren Außen-Ausrüstungsplatz verbracht.

Einige Tage später hat man den Neubau auf den Synchrolift bewegt, um das U-Boot für seinen ersten Kontakt mit seinem künftigen Element vorzubereiten.  Nach dem Absenken des U-Bootes soll die INS Drakon zur Ausrüstungspier im Werfthafen transportiert werden, wo die die Inbetriebnahme fortgesetzt werden und die Hafenerprobung beginnen soll.

Verglichen mit den beiden bereits in Dienst gestellten Schwester-U-Booten der Dolphin-II-Klasse, INS Tanin und INS Rahav, sind bei der INS Drakon sehr auffällige Konstruktions-Veränderungen hinsichtlich der Länge und somit der Verdrängung des U-Bootes erkennbar. Die Turmsektion wurde komplett umgestaltet und fällt nun deutlich länger und breiter aus.
Es ist davon auszugehen, dass im hinteren, aktuell mit einer blauen LKW-Plane abgedeckten Bereich des Turmes, viel Platz für die Aufnahme von neuen Waffensystemen und etwaigen Sensor-Systemen geschaffen wurde. Es wurde viel Zeit investiert, um die geänderten Kundenanforderungen an das dritte U-Boot der Klasse hinsichtlich der Ausstattung mit neuen Waffen- und Sensorsystemen umzusetzen.

Die INS Tanin und INS Rahav wurden in einer Regel-Bauzeit von sieben Jahren bis zur Ablieferung an die israelische Marine erstellt.

Beobachter des Bauvorhabens sprechen mittlerweile seit Jahren davon, dass davon auszugehen sei, dass im umgestalteten achteren Turmbereich der INS Drakon ein Vertical Launching System (VLS) verbaut worden ist. Welche Art von Flugkörpern aufgenommen werden kann und über wie viele Startschächte das U-Boot verfügen wird, ist momentan unbekannt. Die Werft äußert sich zu diesen Fragen nicht und verweist auf strikte Geheimhaltungsvereinbarungen.

Was aber auf Fotos erkennbar ist, ist, dass die Länge des Turmes nahezu verdoppelt wurde und dass hinter dem Optronikmast / Beobachtungs- und Angriffssehrohr, dem Schnorchel, den Kommunikations-, Radar- und den ESM-Ausfahrgeräten, Platz für die Aufnahme eines VLS geschaffen worden ist.

An der Bugsektion des U-Bootes kann man einen Torpedorohrsatz mit zehn Rohren erkennen. Darunter befindlich in Richtung Steuerbordseite kann man teilweise eine weitere rechteckige Klappe erkennen, die Beobachter als eine Taucherschleuse definieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist wenig an bestätigten Informationen zu den neu verbauten Kapazitäten der INS Drakon bekannt. Man kann davon ausgehen, dass während den Werftprobefahrten des U-Bootes weitere Hinweise zu den Kapazitäten der INS Drakon bekannt werden.

Michael Nitz / Redaktion