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Auf dem Truppenübungsplatz Todendorf hat die Luftwaffe gemeinsam mit Diehl Defence und der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GM.SH) eine Ausbildungseinrichtung für die Bodengebundene Luftverteidigung eröffnet.

Die Übergabe an die Ausbildungsorganisation von Industrie und Streitkräften sei der symbolische Startschuss zur Aufnahme des Ausbildungsbetriebs, schreibt Diehl Defense. Noch in diesem Sommer sollen die ersten Ausbildungsdurchgänge beginnen. Die Vollauslastung werde bis 2024 erreicht.

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Vertreter der Hersteller, der Betreiber und der Nutzer eröffnen die Ausbildungseinrichtung für die Bodengebundene Luftverteidigung (Foto: Diehl Defence)

Die Ausbildungseinrichtung besteht nach Diehl Angaben aus vier Teilen – der Schule für die Theorie-Ausbildung, dem Außengelände für das Systemtraining, einer Instandhaltungshalle sowie Lagerhallen – und enthalte somit alle Disziplinen für eine vollumfängliche Ausbildung am Systemen wie IRIS-T SLM. Zu den Schulungsräumen gehöre ein Computer-Ausbildungsraum für die operationelle und taktische (Software-) Ausbildung am Führungssystem.

Diehl Defence unterstützt in Todendorf die Bundeswehr zukünftig bei der Ausbildung, Qualifikation und Instandsetzung des Waffensystems IRIS-T SLM. Das Unternehmen leiste in Todendorf seinen Ausbildungsbeitrag nicht nur für den deutschen Nutzer, sondern auch für alle anderen NATO- und European Sky Shield Initiative-Kunden, die das IRIS-T SLM System beschaffen werden. Dies geschehe in Form einer Multiplikatoren-Ausbildung. Diese befähige die Nutzer, später ihr eigenes Personal auszubilden.

Diehl Defence verantwortet die industrieseitigen Ausbildungsteile, während die deutsche Luftwaffe die taktischen und operationellen Anteile übernimmt. Die Ausbildungsleistungen von Diehl Defence in Todendorf seien primär auf das System IRIS-T SLM ausgelegt, schreibt das Unternehmen. Das Angebot könne jedoch im Nachgang auf weitere Systeme z.B. IRIS-T SLS ausgeweitet werden. Todendorf solle hierbei eine Teilstreitkräfte-übergreifende Ausbildung ermöglichen.

Nach Bewertung von Diehl schafft die Verzahnung der Ausbildungsleistungen von Industrie und Streitkräften erhebliche Synergien. Das Betreibermodell von Todendorf ermögliche die Erstausbildung auf einem hohen technischen Niveau unter Berücksichtigung der kundenspezifischen Systemanpassungen und Forderungen. Die hochintegrative Zusammenarbeit zwischen Kunden und Industrie schaffe einen unschätzbaren Mehrwert für die Weiterentwicklung des Systems unter Einbindung des Nutzers.

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IRIS-T SLM beim Schuss aus einem Werfer auf Lkw (Foto: Diehl Defence)

Die Zusammenarbeit zwischen Diehl Defence und der Bundeswehr hat sich bereits bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten bewährt. In den zurückliegenden Monaten wurden die Bediener umfassend mit dem neuen Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM Einsatzgrundsätzen und –verfahren vertraut gemacht. Jetzt stehen die Systeme bereits im Einsatz und schützen Bevölkerung und Einrichtungen vor russischen Angriffen aus der Luft.

Nicht zuletzt durch Erfahrungen aus dem Ukraine hat die Bedeutung der Luftverteidigung zugenommen. Die Bundeswehr hat im Juni sechs Feuereinheiten IRIS-T SLM bestellt, die im Zeitraum 2024 bis 2027 geliefert werden sollen.

gwh / Redaktion