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BAE Systems will ein Büro in Kiew eröffnen und später eine Niederlassung in der Ukraine gründen, um dort Waffen instandzusetzen und zu produzieren. Das hat der Präsident der Ukraine Volodymyr Zelenskyy auf seiner Webseite bekanntgegeben.

In einem Video Call am 30. Mai hatten Zelenskyy und der BAE Systems-CEO Charles Woodburn eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem britischen Rüstungsunternehmen und der Ukraine vereinbart.

„Wir sind an direkten Beziehungen zu Ihrem Unternehmen interessiert, ohne Zwischenhändler, nicht nur jetzt, sondern auch langfristig. Wir sind bereit, ein wichtiger regionaler Knotenpunkt für die Reparatur und Produktion verschiedener Arten von Produkten Ihres Unternehmens zu werden und sind daran interessiert, unsere Beziehungen globaler zu gestalten“, sagte Volodymyr Zelenskyy.

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Präsident Volodymyr Zelenskyy im Video Call mit dem CEO von BAE Systems, Charles Woodburn (Foto: Amt des Präsidenten)

Der Staatschef betonte, wie wichtig es sei, die Verteidigungskapazitäten der Ukraine angesichts einer umfassenden russischen Invasion zu stärken und das Land mit neuen Waffenmodellen und -typen zu versorgen. Dem Präsidenten zufolge ist die Ukraine daran interessiert, ihre eigenen Produktionskapazitäten in Zusammenarbeit mit Partnern zu erhöhen.

Großbritannien gehört zu den Unterstützern der Ukraine der ersten Stunde und hat u.a. Panzerabwehrwaffen des Typs NLAW und Javelin, Kampfpanzer Challenger 2 und kürzlich Marschflugkörper StormShadow in die Ukraine geliefert.

Mitte Mai hatte die deutsche Rheinmetall angekündigt, mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom ein Joint Venture als ersten Schritt einer strategischen Zusammenarbeit zu gründen, das ab Mitte Juli operativ sein soll (ESuT berichtete ). Als Aufgaben wurden ebenfalls Instandsetzung von Fahrzeugen und später Neuproduktion von Waffensystemen genannt.

Rheinmetall und BAE Systems haben in Großbritannien das Joint Venture Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL), das seit 2019 auf den gleichen Arbeitsfeldern tätig ist. Ob sich hieraus ein gemeinsames Vorgehen von BAE Systems und Rheinmetall in der Ukraine ergeben kann, ist bisher nicht bekannt.

gwh / Redaktion