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Rheinmetall hat einen Auftrag mit einem Wert im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erhalten zur Lieferung von 300.000 Patronen im Kaliber 35 mm für den Flakpanzer Gepard. Die Bestellung erfolgte durch das BMVg stellvertretend für die Ukraine, wie Rheinmetall in einer Mitteilung schreibt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte zwei Tage zuvor die Öffentlichkeit über den Vertragsabschluss informiert (ESuT berichtete). Die Munition ist zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte bestimmt, die den Gepard einsetzen.

Wie Rheinmetall mitgeteilt hat, soll die Munitionslieferung je zur Hälfte aus Treibspiegelmunition (Armour Piercing Discarding Sabot – Tracer, APDS-T) und Sprengbrand-Munition (High Eplosive Incendiary – Tracer, HEI-T) bestehen. Zunächst werde ab Sommer 2023 die APDS-T- und ab Mitte 2024 HEI-T-Munition ausgeliefert.

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Flugabwehrkanonenpanzer Gepard und die 35-mm-Munition (Foto: Rheinmetall und Hans-Herman Bühling)

In Unterlüß, dem größten Produktionsstandort des Unternehmens in Deutschland, werde zurzeit eine zusätzliche Mittelkaliberfertigung aufgebaut, die Ende des ersten Quartals 2023 ihren Betrieb aufnehmen werde, schreibt Rheinmetall. Mit der zusätzlichen Fertigungslinie reagiere der Konzern auf die gestiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt. Der weitere Ausbau der Kapazitäten ist durch den Aufbau eines Sprengstoffwerks in Ungarn und durch die Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal eingeleitet.

Dieser jüngste Großauftrag setzt bei Rheinmetall die Produktionsaufträge für Munition der letzten Wochen fort. Bestellt wurde Gefechtsmunition in Kalibern zwischen 30 mm und 155 mm. Bei den Großkalibern 120 mm und 155 mm fehlt Deutschland bisher noch als Auftraggeber. Sollten nicht bald Bestellungen erfolgen, sind die Kapazitäten vermutlich ausgelastet und die notwendige Auffüllung der –auch durch Abgaben an die Ukraine – abgesunkenen Vorräte kann nicht zeitnah erfolgen.

Redaktion / gwh