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Der ungarische Staat baut am Rheinmetall-Standort im ungarischen Várpalota ein neues Sprengstoffwerk zur Herstellung von sogenanntem RDX (Research Department eXplosive), wie der deutsche Rüstungskonzern in einer Mitteilung schreibt. Die Anlagentechnik dazu werde von Rheinmetall Denel Munition Pty (Ltd) aus Südafrika geliefert. Gemäß der am 15. Dezember 2022 unterschriebenen vertraglichen Vereinbarung werde das Werk zukünftig von einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen Rheinmetall und der ungarischen N7 Holding betrieben. Wie das deutsche Unternehmen weiter mitteilt, liegt der Gesamtwert der Beauftragung im niedrigen dreistelligen Millionen-EUR-Bereich.

Das Projekt soll nach der bereits erfolgten Planungsphase noch im laufenden Jahr starten, sodass die Produktion bis 2027 aufgenommen werden könne. Der in dem neuen Werk hergestellte Sprengstoff kann den Angaben zufolge unter anderem für Artillerie-, Panzer- und Mörsermunition genutzt werden. Der Vertrag umfasst laut Rheinmetall die Lieferung von Anlagentechnik, Technologie, Prozess-Know-How sowie die zugehörige Dokumentation, Training und alle Aktivitäten zur Herstellung der Serienfertigungsfähigkeit.

Das Projekt sei eine strategische Investition aus Ungarn in Zusammenarbeit mit Rheinmetall, um einer Unterversorgung mit Sprengstoff vor dem Hintergrund der erwarteten Munitionsnachfrage in Europa und der NATO entgegenzutreten, schreibt Rheinmetall. Gleichzeitig fördere es die Unabhängigkeit Europas von Importen aus Übersee.

Die Rheinmetall AG werde nach der Fertigstellung des Werks und Übernahme durch den ungarischen Staat der primäre Abnehmer des hergestellten Sprengstoffes sein.

lah / Redaktion