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In den vergangenen Wochen hat Rheinmetall die Fähigkeiten des automatisierten LKW-Folgesystems InterRoC (Interoperable Robotic Convoy) erfolgreich nachgewiesen. Dies gab der Düsseldorfer Rüstungskonzern bekannt.

Bei InterRoC handelt es sich um ein Forschungs- und Technologievorhaben, das Rheinmetall im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBW) durchführt.

Bei dem Vorhaben werden laut Rheinmetall zwei militärische HX2-LKW mit jeweils einem Autonomie-Kit ausgerüstet, die sich so wechselseitig in einem Leader-Follower-Prinzip folgen können. Bei diesem Prinzip wird das erste Fahrzeug immer manuell gefahren, während die folgenden Trucks autonom der Spur des Führungsfahrzeugs folgen. Diese sind nur mit einem Sicherheitsfahrer besetzt, der im Falle einer Fehlfunktion eingreift. Weiter heißt es, dass nicht nur die sogenannten Primärfunktionen wie Lenken und Beschleunigen ansteuerbar sind, sondern auch die Sekundärfunktionen wie Motorstart, Licht, Differentialsperren, etc.

Aktuell werde hierbei ein Autonomie-Kit (A-Kit) verwendet, welches der deutschen Amtsseite im Rahmen eines Project Agreements von der US-Seite bereitgestellt wurde. Rheinmetall übernimmt in diesem Vorhaben die Modifikation der Basisfahrzeuge, die Integration der Autonomie-Funktionen, die Inbetriebnahme sowie die Erprobung.

Bei einer Einsatzvorführung, in der Zeit vom 26. September bis zum 7. Oktober, auf der US-Basis in Grafenwöhr, konnte das InterRoC-System auch in einer gemischten deutsch-amerikanischen Konvoifahrt erprobt werden. Dieses Vorhaben war möglich, da die US-Army im Rahmen ihres Vorhabens Autonomous Ground Resupply (AGR) die gleichen A-Kits auf ihren Oshkosh-Trucks verwendet, die Rheinmetall für InterRoC nutzt.

Bereits am zweiten Tag Vorführung konnte sich ein erster Konvoi aus zwei Fahrzeugen über das Gelände bewegen, wie Rheinmetall schreibt. Im Laufe der beiden Wochen sei mit einem aus fünf Fahrzeugen bestehenden Konvoi alle erdenklichen Modi des Systems ausprobiert und in verschiedenen Varianten getestet worden.

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Insgesamt seien 1051 km automatisiert gefahren worden. Hierbei hat der gesamte Konvoi auch eine Steigung von 40 Prozent überwunden, wobei die Differentialsperren durch das A-Kit zugeschaltet wurden, wie das Unternehmen hervorhebt.

Zudem konnte über 75 Minuten kontinuierlich ohne manuellen Eingriff gefahren werden. Die maximale Konvoilänge betrug 1100 Meter. Eine dynamische Rekonfiguration des Konvois sei mit minimaler Standzeit möglich gewesen.

Neben der Vorführung im vergangenen September hatten die InterRoC-Fahrzeuge zudem an den European Land Robot Trials (ELROB) im vergangenen Juni teilgenommen. Rheinmetall nahm laut eigenen Angaben zum ersten Mal mit dem F&T-Projekt InterRoC im Bereich Convoying an der Veranstaltung teil und erreichte in dieser Kategorie mit seinem kleinen Team den zweiten Platz hinter der Universität der Bundeswehr München.

 

Redaktion / oh