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Schwedens ranghöchster Soldat, General Micael Bydén, empfiehlt die NH90-Flotte der schwedischen Streitkräfte bis 2030 auszumustern. Gleichzeitig soll der Bestand an UH-60 Black Hawks vergrößert werden. Dies geht aus einem Bericht des Oberbefehlshabers an die schwedische Regierung hervor.

Dort heißt es, dass als Ergebnis der Überprüfung der bestehenden Hubschraubersysteme der Hubschrauber 14, sowohl in der Variante für das Heer (14E) als auch für die Marine (14F) ausgemustert werde solle. Beim Hubschrauber 14 handelt es sich um die schwedische Bezeichnung für den NH90. Weiter heißt es im Bericht, dass die Beschaffung eines neuen, nicht näher genannten Marinehubschraubers sowie weiterer UH-60 Black Hawks für das Heer als Ersatz für den NH90 empfohlen werden. „Ziel ist es, den operativen Anforderungen früher gerecht zu werden und die Verfügbarkeit der Hubschraubersysteme für das Heer, die Spezialeinheiten und die Marine zu erhöhen.“

Derzeit verfügt Schweden über eine Flotte von 15 UH-60M Black Hawks. Diese scheinen aus schwedischer Sicht eine deutlich höhere Einsatzbereitschaft aufzuweisen, sodass man nun im Heer umfassend auf dieses System setzen möchte.

Neben dem NH90 soll ebenfalls der Helikopter 15, bei dem es sich um die militärische Variante des Hubschraubers A109 des Herstellers Leonardo handelt, bis 2030 ausgemustert werden. Derzeit befinden sich noch 20 Exemplare dieses Typs im Dienst.

Die Pläne des Oberbefehlshabers sehen vor, dass Schweden im Zeitraum zwischen 2031 und 2035 über 9 Hubschrauber für die Marine und 27 Hubschrauber für das Heer verfügt.

Das Herstellerunternehmen des NH90, NH-Industries, hinter dem sich ein Zusammenschluss von Airbus Helicopters, Leonardo und GKN/Fokker verbirgt, betont, dass es noch keine formale Entscheidung zur Ausmusterung der NH90-Flotte gebe. Man erkenne aber auch die Empfehlung der Studie an. Nichtsdestotrotz werde man weiter mit den Schweden eng zusammenarbeiten und die schwedischen NH90, die auf die besonderen Bedürfnisse der Streitkräfte angepasst wurden, weiter unterstützen, so das Unternehmen.

Mit der Empfehlung von General Bydén die NH90-Flotte auszumustern, droht dem NH90-Programm ein weiterer Kunde abzuspringen. Erst im Juni hatte sich Norwegen dazu entschlossen, seine gesamte NH90-Flotte an NH-Industries zurückzugeben. (ESuT berichtete) Auch hier war eine zu geringe Verfügbarkeit der Hubschrauber der Grund für die Entscheidung.

 

Redaktion / oh