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Im Rahmen des MARLIN-Projekts (Maritime Awareness Realtime Instrumentation Network) hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Hafenareal von Nordenham Technologien für die Erstellung von Lagebildern demonstriert, mit denen ein Beitrag zum Schutz von Häfen erbracht werden kann.

In Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wurden verschiedene Szenarien zur Störung eines Hafenbetriebs durchgespielt, wie das DLR schreibt. Vom DLR entwickelte Technologien und ein daraus generiertes echtzeitfähiges Lagebild des Hafens sollen BOS zukünftig bei Ihrer Arbeit unterstützen, um die Sicherheit von Häfen zu gewährleisten.

Im Mittelpunkt der Demonstration stand nach Angabe des DLR der Schutz eines Hafenareals mit Störungen jeweils vom Land, vom Wasser aus und aus der Luft.

Mehrere Geräte mit installierten Sensoren beobachteten das Szenario und erzeugten aus der Fusion verschiedener Geo- und Sensordaten ein komplexes Lagebild. Fest installierte sowie mobile Kameras an einem Bus und Roboterhund zeichneten Fotos und Videos auf. Dabei kamen verschiedene Kamerasysteme zum Einsatz. Kameras mit aktiver Laserbeleuchtung, sogenannte Range-Gated-Systeme, können durch den Nebel sehen. Damit lassen sich bei schlechter Sicht Personen oder auf dem Wasser treibende Gegenstände gut erkennen. Zusätzlich liefern auf Drohnen installierte Kameras einen Überblick aus der Luft über die Gefahrenzone und die Umgebung.

In einem Büro-Container auf dem Hafengelände flossen die Messdaten in einem Lagebild zusammen. Durch Algorithmen unter Nutzung von künstlicher Intelligenz aus dem Bereich des maschinellen Lernens werden relevante Objekte und Ereignisse automatisch erkannt und auf einer Kartenanwendung angezeigt.

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Vom Lageraum aus haben die beobachtenden Personen einen umfänglichen Überblick über die Situation und potenzielle Gefahren, beschreibt das DLR das Ergebnis. Somit können sie sicherheitsrelevante Aufgaben besser koordinieren. Das Lagebild sei auch auf mobilen Endgeräten, wie einem Tablet, abrufbar. Somit könnten Einsatzkräfte von verschiedenen Orten die gleichen Informationen erhalten und koordiniert vorgehen.

„Ich finde es bemerkenswert, dass es unserem Team in so kurzer Zeit gelungen ist, so viele unterschiedliche Technologien in einem gemeinsamen Lagebildsystem zu vereinen“, sagt Dr. Maurice Stephan, Projektleiter am DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven.

„In der Sicherheitsforschung des DLR konzentrieren sich die einzigartigen Kompetenzen der beteiligten Institute sowie deren Forschungsinfrastruktur. Gemeinsam mit den Forschungsbereichen Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr entstehen anwendungsnahe Lösungen, die auf eine unmittelbare Nutzung ausgerichtet sind“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR.

Redaktion / gwh