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Textron Systems hat einen Prototyp des so genannten Fortschrittlichen Aufklärungsfahrzeugs (Advanced Reconnaissance Vehicle, ARV) vorgestellt. 2021 hatte das U.S. Marine Corps (USMC) die Unternehmen Textron Systems und General Dynamics Land Systems (GDLS) mit der Herstellung eines Prototyps beauftragt, die Ende 2022 auszuliefern sind.

Auf Basis des 6×6 Cottonmouth hat Textron das ARV entwickelt. Das auf die Anforderungen des U.S. Marine Corps ausgerichtete Design des Cottonmouth ARV sei ein amphibisches Aufklärungsfahrzeug der nächsten Generation, das auf dem besten Weg sei, das fortschrittlichste militärische Fahrzeug aller Zeiten zu werden, schreibt Textron. Die offene Systemarchitektur des Fahrzeugs ermögliche die Integration verschiedener Missionsrollen und Fähigkeiten für heutige und zukünftige Systeme. Cottonmouth soll einen Sensorknoten der nächsten Generation bilden und über Kommunikations-, Aufklärungs-, Überwachungs-, Zielerfassungs- und C4-Systeme verfügen. Das Fahrzeug soll mit dem IronVision-System von Elbit Systems ausgestattet sein, eine Technologie „Look through armour“, die eine verbesserte Sicht und ein besseres Situationsbewusstsein ermöglicht.

Der Prototyp hat bereits seine erste Testkampagne durch das USMC überstanden. Weitere Tests folgen. Bevor der Prototyp Ende des Jahres zur Erprobung übergeben wird.

GDLS hat noch keinen Prototypen öffentlich vorgestellt. Im Interview mit der Fachpublikation Jane’s hat Phil Skuta, der GDLS-Direktor für USMC-Programme, mitgeteilt, dass das Unternehmen plane, seinen neuen, speziell angefertigten Prototyp zusammen mit einer Sprengstoffwanne für Überlebenstests und einem Systemintegrationslabor im Dezember an die Streitkräfte zu liefern. Der Prototyp stelle eine Verbindung zu den Bord- und Außensensoren, zu den unbemannten Flugzeugen und schließlich zu den Robotersystemen und Sensoren am Boden her.

Nach Übernahme der Prototypen Ende des Jahres, plant das USMC eine sechsmonatige Prüfung unter Labor- und Einsatzbedingungen. Im Anschluss daran wird noch 2023 eine Entscheidung über den weiteren Fortgang des ARV-Programms erwartet.

Der angemeldete Bedarf für das ARV sind rund 500 Fahrzeuge und soll in einem Bauprogramm über fünf Jahre gedeckt werden. Die Kosten werden auf mehr als 1,5 Milliarden Euro geschätzt.

Redaktion / gwh