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Helikopter des Typs CH-53K des US-Herstellers Lockheed Martin (LMCO) wären im Rahmen der geplanten Foreign-Military-Sales-Beschaffung neuer Transporthubschrauber für die Bundeswehr bereits ab 2025 verfügbar, wie LMCO und der deutsche Industriepartner Rheinmetall gestern im Rahmen eines Fachpressegesprächs in Bonn mitgeteilt haben. Eine entsprechende Information hat die US-Regierung nach Angaben der beiden Industriepartner am 8. April an die Bundeswehr übermittelt. Selbst eine frühere Auslieferung wäre nach Aussagen der beiden Unternehmen möglich. Die Bundesregierung müsste dazu wohl nur eine entsprechende Anfrage bei der US-Regierung stellen. Offenbar wären die US-Marines bereit, im Bedarfsfall für das Corps vorgesehene Produktionskapazitäten teilweise an die Bundeswehr abzutreten.

Die Bundeswehr befindet sich bereits seit mehreren Jahren in dem Prozess, neue schwere Transporthubschrauber (STH) zu beschaffen. Die Leitung des Verteidigungsministeriums hat eine Auswahlentscheidung in Kürze angekündigt. Neben der CH-53K King Stallion ist derzeit auch die CH-47 Chinook von Boeing im Rennen.

Nach Angaben von Rheinmetall und LMCO würde die Auslieferung der ersten King Stallion ab 2025 aus der laufenden Serienfertigung erfolgen. Auch eine Ausbildung deutscher Piloten beim United States Marine Corps (USMC) wäre nach Angaben der Hersteller bereits früher möglich. Mike Schmidt, Geschäftsführer der Rheinmetall Aviation Services GmbH, sagte, dass die CH-53K alle Anforderungen des deutschen STH-Programms erfülle, marktverfügbar sei und über eine anerkannte Zertifizierung (inklusive Luftbetankungsfähigkeit) seitens der zuständigen US-Luftfahrtbehörde Naval Air Systems Command (NAVAIR) verfüge. Diese Zertifizierung sei wohl auch bereits vom Luftfahrtamt der Bundeswehr anerkannt.

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Das USMC betreibt bereits 11 Luftfahrzeuge dieses Typs. Dort bewähren sich die  Hubschrauber nach Aussagen eines Rheinmetall-Vertreters im täglichen Flugdienst. Weitere Maschinen laufen stetig zu. Die CH-53K-Flotte soll eine Verfügbarkeitsrate von 89 Prozent aufweisen und im Vergleich zu älteren Luftfahrzeuge bis zu 30 Prozent weniger Wartungspersonal benötigen.

Schmidt verweist neben den leistungsspezifischen Vorteilen der King Stallion gegenüber dem Wettbewerber Chinook auf das höhere Aufwuchspotenzial. Außerdem ermöglicht die automatische Rotorfaltanlage seinen Worten zufolge, dass die CH-53K auf die Größe einer bereits in der Bundeswehr genutzten CH-53GA komprimiert werden kann. Dadurch soll bestehende Infrastruktur der Luftwaffe weitergenutzt werden können, was eine Einsparung von bis zu 250 Millionen Euro für die Bundeswehr bedeuten würde, so das STH-Team. Alle diese Aspekte zusammen führen nach Ansicht des Industrieteams dazu, dass die CH-53K die deutlich wirtschaftliche Lösung für die Bundeswehr wäre – selbst wenn der Einzelpreis der einzelnen Maschine höher ist.

Waldemar Geiger