Print Friendly, PDF & Email

Es dauerte sehr lange, 18 Monate, bis US-Präsident Joe Biden sich sichtbar dem Unruheherd Naher Osten zuwandte. Seine erste Nahost-Reise als US-Präsident hatte zahlreiche Spekulationen ausgelöst.

Nach knapp fünf Tagen in Israel, bei den Palästinensern und in Saudi-Arabien blieb davon aber nicht mehr viel – wenn überhaupt etwas – übrig: Der Demokrat Joe Biden hatte immerhin bereits im Wahlkampf vor zwei Jahren angekündigt, er werde vieles von dem ändern oder auch völlig rückgängig machen, was sein Vorgänger Donald Trump beschlossen, verfügt oder auch nur versprochen hatte. Das betraf auch den Nahen und Mittleren Osten.

In erster Linie betroffen war und ist davon die international als Kernproblem der Region gesehene Frage eines Nahostfriedens, also besonders eines Friedens zwischen Israel und den Palästinensern. Die Palästinenser sollen hierbei ihren eigenen Staat bekommen, so wie dies bereits 1947 im Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen, der zur Gründung Israels führte, vereinbart worden war. Unter Trump hatte Washington sich von diesem Plan weit entfernt, Biden hingegen spricht heute noch von der Zweistaaten-Lösung. Worte allein aber werden diesen Weg zu einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern wohl kaum ebnen.

Das gilt ganz besonders, wenn man einer Konfliktpartei vor den Kopf stößt. Bidens sicher wohlgemeinte Worte bei der Ankunft in Tel Aviv, man brauche „nicht Jude zu sein, um Zionist zu sein“, lösten bei vielen Israelis sicher das gute Gefühl aus, Washington sei immer noch auf ihrer Seite. Bei den meisten Palästinensern wird dabei aber doch nur das alte Gefühl verstärkt, die USA eines solchen Präsidenten könnten eben doch nicht neutraler Partner und Vermittler sein.

Print Friendly, PDF & Email