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In Moldava nad Bodvou in der Ost-Slowakei nahe der ungarischen Grenze soll eine Produktionsstätte für den Schützenpanzer Lynx KF41 entstehen, in dem auch andere Gefechtsfahrzeuge instandgesetzt werden können. Voraussetzung dafür ist, dass Rheinmetall mit der Lieferung von Lynx KF41 von der Slowakei beauftragt wird. Auf einer Pressekonferenz hat Rheinmetall am Donnerstag Details zu den Plänen bekannt gegeben. Für 30 Millionen Euro sollen ein Produktionsbereich mit 12.000 m² und ein Testbereich mit 15.000 m² errichtet werden.

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Die geplante Rheinmetall Produktionsstätte in der Slowakei, Foto: Rheimn,etall

Das Werk soll der Mittelpunkt eines weit verzweigten slowakischen Partnernetzes von Rheinmetall sein, das sich über das gesamte Land erstreckt, wie Rheinmetall schreibt.  Zusammen mit den Partnern sollen Fahrgestelle und Geschütztürme für den Schützenpanzer Lynx hergestellt werden, die Systemintegration erfolgen und Abnahmetests durchgeführt werden. Die Produktion soll das Joint Venture von Rheinmetall mit der DMD Group übernehmen, das auch die Einbindung wichtiger Partner der slowakischen Verteidigungsindustrie sichern soll, damit für die Slowakischen Republik maximaler wirtschaftlicher Nutzen erreicht wird bei reduziertem Risiko.

Erste Hauptaufgabe des Werks soll die Produktion von 152 Schützenpanzern Lynx KF41 für das slowakische Heer werden. Das slowakische Verteidigungsministerium beabsichtigt, für 1,7 Milliarden Euro die veraltete BVP-2-Flotte aus der Sowjetzeit zu ersetzen. Für das als Regierungsgeschäft geplante Vorhaben haben Rheinmetall zusammen mit der ungarischen Regierung und zwei weitere Anbieter Anfang des Jahres Angebote abgegeben, über die in Kürze entschieden werden soll. Im Fall des Zuschlags will Rheinmetall die Hälfte der Summe in die slowakische Wirtschaft reinvestieren, wobei das neue Werk die Verantwortung für die Lieferung von 80 Prozent der Schützenpanzerflotte der slowakischen Streitkräfte übernimmt.

„Dies ist erst der Anfang“, sagte Oliver Mittelsdorf, Executive Vice President Sales Tactical Vehicles. „Der Lynx erweist sich als Gewinner auf den weltweiten Verteidigungsmärkten, und das Werk in Moldawa nad Bodvou wird viele weitere Möglichkeiten für die Schaffung von Arbeitsplätzen bieten, wenn die Aufträge für den Lynx und andere Produkte eingehen“.

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Lynx KF41 in der Konfiguration wie im Angebot für die Slowakei. Foto: Rheinmetall

Rheinmetall plant, in den Jahren 2023 und 2024 150 lokale Arbeitskräfte einzustellen und auszubilden, damit die Produktion im Jahr 2025 beginnen kann. Bei den Arbeitsplätzen handelt es sich vor allem um qualifizierte Tätigkeiten im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik.

Redaktion / gwh