Video: Einsatzprüfung Meteor am Eurofighter

Gerhard Heiming

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Als letzte Stufe vor der Freigabe des Luft-Luft-Lenkflugkörpers Meteor für den Einsatz mit dem Kampfflugzeug Eurofighter hat die Flugerprobung beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg/Donau begonnen.

Anfang des Jahres waren der Softwarestamm P2Eb und neue Radarsoftware implementiert und damit die Voraussetzungen für die Kombination Meteor – Eurofighter geschaffen worden, ESuT berichtete.

Nach Montage der Flugkörper unter den Tragflächen ging es in der ersten Testphase darum, Einflüsse auf das Flugverhalten und den Treibstoffverbrauch im Praxistest zu ermitteln. Dazu wurden die Daten an charakteristischen Punkten des Einsatzprofils erflogen, mit Flughöhe und Fluggeschwindigkeit als kennzeichnenden Parametern. Eineinhalb Stunden dauerte der erste Flug, in dem die notwendigen Werte erfüllt wurden. Die Daten dienen einerseits zum Vergleich mit den berechneten Daten des Herstellers und andererseits für die zukünftige Flugplanung, um im Betrieb das Kampfflugzeug und den Flugkörper optimal und maximal bis an die Leistungsgrenzen zu nutzen. In einem nächsten Schritt muss der Flugkörper im scharfen Schuss seine Kompatibilität mit dem Eurofighter nachweisen. Danach könnte die Freigabe für den Einsatz erfolgen.

Die Flugversuche sollen noch in diesem Jahre abgeschlossen werden.

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Der von MBDA hergestellte Meteor ist ein Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite, der inoffiziellen Angaben zufolge mit einer Geschwindigkeit von mehr als Mach 4 hochagile Ziele in 200 km Entfernung bekämpfen kann. Der 185 kg schwere Flugkörper wird über einen aktiven Radarsucher gelenkt und bringt seine Sprengladung durch Einschlag- bzw. Annäherungszünder zur Wirkung. Die Bundeswehr hat 2013 in einem ersten Los 150 Lenkflugkörper bestellt, die ab 2020 ausgeliefert worden sind. Ein zweites Los mit 100 Meteor wurde 2019 in Auftrag gegeben.

Meteor soll in alle Eurofighter integriert werden, außer die Maschinen der Tranche 1, die bekanntlich durch Quadriga abgelöst werden sollen. Lenkwaffe ergänzt den Waffenmix, in dem sich unter anderem AMRAAM von Raytheon und Iris-T von Diehl befinden.

Gerhard Heiming