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Im A400M-Ausbildungszentrum in Wunstorf ist der zweite Full-Flight-Simulator (FFS) in Betrieb gegangen. Thales hatte den Simulator im Auftrag von Airbus Defence and Space 2020 geliefert und aufgebaut. In dem von der EASA zertifizierten Simulator wird ein großer Teil der praktischen Flugausbildung der Piloten durchgeführt. Für die A400M-Musterberechtigung können 95 Prozent der Flugstunden – entspricht 26 Stunden – mit dem FFS absolviert werden. Das führt gegenüber echten Flügen zu Kosten- und Zeitersparnis, weniger Emissionen und weniger Fluglärm.

Mit dem neuen wie dem alten FFS werden als taktische Anteile u.a. die Luftbetankung als Tanker, das Absetzen von Fallschirmspringern und Lasten, sowie Tiefflug und Nachtflug mit Nachtsichtgeräten (NVG) ausgebildet. Der neue Simulator ermöglicht darüber hinaus auch das Üben von besonderen Aufgaben wie dem Landen auf unbefestigten Pisten oder Luftbetankung als Empfänger.

Bisher bestand die Simulator Ausstattung in Wunstorf aus einem FFS (auf dem technischen Stand der ersten A400M (54+01) von Thales, einem Flat-Panel Flight-Training-Device (FP-FTD) von Thales, einem Cockpit-Teilsimulator zur Ausbildung vor dem Training im FFS und einem Laderaumsimulator (Cargo-Hold Trainer) von Rheinmetall zur Ausbildung des Ladepersonals. Mit dem FFS wurden während der fünf Jahre, in denen sie genutzt werden, in über 19.000 Flugstunden Piloten ausgebildet.

Als nächster Schritt ist die Vernetzung der Simulatoren geplant. Dann können auch Aufgaben geübt werden, für die mindestens zwei A400M notwendig sind. Hierzu gehören z.B. Formationsflüge oder die Luftbetankung von einer A400M zur anderen. In dem Ausbildungszentrum werden auch französische Piloten ausgebildet.

Der nächste Zuwachs ist schon in Auftrag gegeben: Rheinmetall liefert Anfang 2023 einen A400M-Frachtladeraumsimulator Cargo Hold Part Task Trainer (CPTT).

Gerhard Heiming