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Die Welp Group ist seit Jahrzehnten ein Systemlieferant der Automobilindustrie und hat in den vergangenen Jahren ihre Position als Entwickler und Produzent von geschützten Fahrzeugen für Sicherheitsbehörden und Hilfsorganisationen gefestigt. In Zukunft sieht sich die Unternehmensgruppe durch die zunehmende Digitalisierung und alternative Antriebstechniken neuen Herausforderungen gegenüber. Ein wichtiger Markt bleibt jedoch der Sicherheits- und Verteidigungssektor, wie der geschäftsführender Gesellschafter Ronald Gerschewski im Interview erläutert.

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Fotos: Welp Group

ES&T: Welche Auswirkungen hat der gegenwärtige Wandel in Richtung alternative Antriebe in der Automobilindustrie auf Ihre Gruppe?
Gerschewski: Die Transformation der Automobilindustrie hin zu einer neuen Antriebs- und Speichertechnik, die Trends Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie letztlich die COVID-19-Pandemie stellen die Branche vor Herausforderungen. Die Welp Group beschäftigt sich bereits seit langem mit dem Wandel in der Automobilindustrie durch Innovationen und interne Entwicklungen. Hierbei ist festzustellen, dass der Transformationsprozess auch umfangreiche Chancen für Unternehmen bietet, da mit neuen Technologien auch neue Märkte entstehen. Der Schutz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ist hierbei sicher ein Schwerpunkt unserer Arbeit.

ES&T: Welche Kundensegmente bedient die Welp Group? Welche Projekte für die Bundeswehr haben Sie bereits realisiert?
Gerschewski: Das Kundensegment erstreckt sich von staatlichen und nicht staatlichen Hilfsorganisationen, Behörden wie Polizei, SEK, LKA, Auslandsvertretungen über die Bundeswehr bis hin zu außereuropäischen Landesverteidigungen. Die Kundengruppe ist dabei vor allem im europäischen, afrikanischen Raum sowie im Nahen Osten ansässig.

Projekte mit diesen Kunden umfassten unter anderem gesamtheitliche zivile geschützte Geländefahrzeuge, Limousinen und Truppentransporter. Neben gesamten Fahrzeugen schützen wir auch Fahrerhauskabinen. So haben wir beispielsweise die Mercedes-Benz Zetros 4×4 GTF Fahrzeugkabine im Auftrag der Mercedes-Benz Special Trucks geschützt.

Zuletzt haben wir zudem geschützte, zivile Geländefahrzeuge der Bundeswehr übergeben.

ES&T: Welche Teile der Unternehmensgruppe wurden dabei eingebunden?
Gerschewski: Die Welp Group unterteilt sich in drei Leistungsbereiche: „Supply“, „Customize“ und „Protect“. In dem Bereich „Protect“ konnten wir für die Abwicklung der Projekte die Synergien zwischen den Standorten Georgsmarienhütte (Farmingtons Automotive) sowie Wilkau-Haßlau (IndiKar) nutzen. Da wir eine sehr hohe Entwicklungs- und Fertigungstiefe besitzen, konnten wir die Projekte fast ausschließlich intern abwickeln.

So besitzen wir neben der Produktion Inhouse einen eigenen Beschusskanal zur Materialprüfung, eine eigene Materialentwicklung und ein Technologiezentrum Presshärten.

ES&T: Wie sehen Sie den Markt für militärische und sicherheitsrelevante Produkte? Welche Ambitionen hat Welp in dem Bereich?

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