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Die Schweiz will die Winter-Militärweltspiele 2025 austragen. Am 30. September 2020 gab das Schweizer Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) die Kandidatur als Gastgeberland für die fünften CISM Winter-Militärspiele bekannt. An diesem Sportgroßereignis des Conseil International du Sport Militaire (CISM) nehmen über 40 Nationen sowie etwa 1.000 Athleten teil. Die Schweiz soll und will die ersten C02-neutralen Militärweltspiele austragen. Konsequente Nachhaltigkeit steht dabei im Vordergrund.

Der Bundesrat beschloss auf seiner Sitzung am 25. September 2020 auf Antrag des Verteidigungsdepartements, als Gastgeberland für die Winter-Militärweltspiele 2025 zu kandidieren. Am Mittwoch, 30. September 2020, wurde die Kandidatur beim CISM-Weltverband eingereicht. Die Spiele sollen vom 24. bis 30. März 2025 in der Zentralschweiz und im Goms stattfinden. Die alpinen Disziplinen werden in der Sportregion Engelberg-Titlis, die nordischen Disziplinen in der Region Andermatt/Realp/Goms ausgetragen. Weitere Wettkämpfe finden in der zentral gelegenen Host City Luzern statt.

Über die Vergabe wird an der CISM-Generalversammlung im Mai 2021 entschieden.

Traditionelle Sportarten

An den fünften CISM Winter-Militärweltspielen sollen in erster Linie Wettkämpfe in den traditionellen und offiziellen CISM-Wintersportarten ausgetragen werden. Dazu gehören Biathlon, Patrouillenlauf, Langlauf, Ski Alpin, Ski Orientierungslauf, Ski Alpinismus und Sportklettern. Zusätzlich sollen Wettkämpfe im Geländelauf stattfinden. Damit erhalten auch Länder ohne Wintersporttradition die Chance, an den Spielen teilzunehmen. Geprüft wird auch, ob sich Demonstrationssportarten wie Ski- und Snowboardcross, Short Track oder Para-Ski ins Wettkampfprogramm aufnehmen lassen. An den Winter-Militärweltspielen sind überdies auch Parasport-Wettkämpfe vorgesehen, um einsatzversehrten Soldatinnen und Soldaten die Teilnahme an den Spielen zu ermöglichen.

Logo des Militär-Weltsportverbandes, Foto: CISM

Die Schweiz gehört seit 1968 dem CISM an, der heute 140 Mitgliedstaaten zählt und die drittgrößte Sportorganisation der Welt ist. Das Schweizer Verteidigungsdepartement hat für die Durchführung der Spiele eine Kostenobergrenze von 13 Millionen Schweizer Franken festgelegt. Die Finanzierung erfolgt über das ordentliche Budget der Gruppe Verteidigung.

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Die fünften CISM Winter-Militärweltspiele sollen mit den Bemühungen der Schweiz für eine ökologische Wirtschaft und eine nachhaltige Umweltpolitik harmonieren. Die CISM-Delegation der Schweiz orientiert sich an zeitgemäßen Standards für die Nachhaltigkeit von Sportgroßanlässen. Sämtliche Sportwettkämpfe werden auf bereits bestehender Sportinfrastruktur ausgetragen; Neubauten sind keine vorgesehen. Investitionen in die Anpassung bestehender Anlagen führen über die Spiele hinaus zu einem Mehrwert für die Region und die Sportförderung. Transportwege sollen möglichst kurz gehalten werden. Innerhalb der Schweiz sollen die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden. Die Gastnationen werden gebeten, ihre Athleten, wenn immer möglich, mit dem Zug in die Schweiz anreisen zu lassen.

Invictus Games

Die Invictus Games sind eine paralympische Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten, die 2014 erstmals in London ausgetragen wurde. Die fünfte Austragung sollte vom 9. bis 16. Mai 2020 im niederländischen Den Haag stattfinden. Auf dem Programm standen zehn verschiedene Sportarten: Leichtathletik, Gewichtheben, Bogenschießen, Indoor-Rudern, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby, Radsport, Sitzvolleyball und Schwimmen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden die Invictus Games auf das Jahr 2021 verschoben. Die Bundeswehr wird dann Gastgeber der Invictus Games 2023 in Düsseldorf sein. Diese wurde vom ursprünglichen Termin in 2022 ebenfalls um ein Jahr verschoben.

Die vierten Winter-Weltmilitärspiele finden nach jetzigen Stand übrigens 2021 auch in Deutschland /Berchtesgaden/Traunstein) statt.

Andrè Forkert