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Die Bundeswehr hat ein neues Aufklärungsflugzeug erhalten. Am 21. Juni wurde die Maschine im Rahmen einer feierlichen Übergabe in Hamburg durch die Lufthansa Technik übergeben. Mit dabei waren auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und des Staatsministers im Auswärtigen Amt Niels Annen.

Bei der Maschine handelt es sich um eine gebrauchten und speziell angepassten Airbus A319CJ. Das Flugzeug war vorher als Firmenjet des VW-Konzerns in Nutzung.

Der Airbus A319CJ wurde zuvor in rund 26 Monaten bei der Lufthansa Technik in Hamburg grundüberholt und mit mehr als 150 Modifikationen versehen. Dabei erfolgten grundlegenden Eingriffen in die Struktur des Flugzeugs, unter anderem der Austausch eines sieben Meter langen Außenhautstückes an der Rumpfoberseite sowie zahlreiche ausgefrästen und verglasten Öffnungen im Flugzeugboden. Sie ermöglichen den Einsatz der Beobachtungs- und Kameratechnik. Der Flieger soll im Rahmen des Open-Skies-Abkommen eingesetzt werden.

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Im Inneren stehen unter anderem vier ergonomischen Bedienstationen für das Beobachtungspersonal und 16 weitere Plätze für mitfliegendes Personal zur Verfügung. (Foto: BMVg)

Die Beobachtungs- und Kameratechnik umfasst unter anderem ein digital-optisches Kamerasystem für drei verschiedene Flughöhen sowie einen digitalen Infrarotsensor. Im Inneren stehen unter anderem vier ergonomischen Bedienstationen für das Beobachtungspersonal und 16 weitere Plätze für mitfliegendes Personal zur Verfügung. Das Flugzeug hat eine besonders große Reichweite und kann bspw. Russland überfliegen, ohne einen Tankstopp einlegen zu müssen.

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Bevor die Maschine ihre Mission aber aufnehmen kann, muss sie noch von allen Mitgliedsstaaten zertifiziert werden. Ein Einsatz soll ab kommenden Jahr möglich sein. Deutschland plant das Flugzeug auch anderen Nationen zur Verfügung zu stellen. Nutzer ist das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr, der Betreiber die Flugbereitschaft des BMVg und damit die Luftwaffe.

Staatsminister im Auswärtigen Amt Niels Annen sagte während der Übergabe: „Der Open-Skies-Vertrag ist eine unverzichtbare Säule der Rüstungskontrolle im OSZE-Raum. Wir setzen uns dafür ein, dass er trotz mancher Schwierigkeiten weiterhin funktioniert und von allen Seiten vollständig implementiert wird. … Deswegen freue ich mich, dass Deutschland wieder ein eigenes, modernes Flugzeug für Überflüge bereitstellt.“

André Forkert