IDEX – Panzerabwehr-UGV mit MMP Panzerabwehrsystemen vorgestellt

Print Friendly, PDF & Email

MBDA und Milrem Robotics stellen auf der IDEX das bei der Eurosatory 2018 angekündigte unbemannte Kettenfahrzeug mit einem Gefechtsturm für die Panzerabwehr vor.

In dem Gemeinschaftsprojekt wurde in das unbemannte Bodenfahrzeug Milrem Robotics THeMIS das MBDA IMPACT (Integrated MMP Precision Attack Combat Turret) System integriert, das mit zwei MMP Panzerabwehrsystemen der 5. Generation und einem Maschinengewehr zur Selbstverteidigung ausgestattet ist.

Das für den Landkampf-ausgelegte System soll ferngesteuert werden. Soldaten können es einsetzen, während sie in sicherer Entfernung bleiben und eine drahtlose oder vernetzte Verbindung verwenden. Das System hat eine geringe Wärme- und Geräuschsignatur, so dass es bis zum Abschluss seiner Mission unbemerkt bleiben kann.

Das THeMIS UGV (Tracked Hybrid Modular Infantry System) ist ein vollmodulares diesel-elektrisches unbemanntes Bodenfahrzeug, das bis zu zehn Stunden mit einer Tankfüllung betrieben werden kann, einschließlich bis zu 1,5 Stunden im lautlosen Modus. Er hat eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h und kann eine Nutzlast von 750 kg tragen. Es kann mit direkter Sicht oder über Kameras ferngesteuert betrieben werden. Mit einem Autonomie-Kit ist Betrieb ohne unmittelbaren Eingriff möglich.

MMP (Missile Moyenne Portée) ist ein Panzerabwehrraketensystem der neuesten Generation von MBDA, das nach den Anforderungen moderner Konflikte entwickelt worden ist. Die „Fire-and-Forget“-Rakete hat einer Reichweite von vier km und mehr mit einem Dual-Modus-Suchkopf (ungekühlte Infrarot- und sichtbare Farbkanäle). Bidirektionale Datenverbindung ermöglicht den Einsatzmodus „Man-in-the-Loop“ und die Schadensbewertung durch Echtzeit-Video. Der MMP-Bediener kann so versteckte Ziele oder Ziele außerhalb der Sichtlinie mit hoher Genauigkeit bekämpfen und das Risiko von Kollateralschäden minimieren. Der multifunktionale Gefechtskopf kann gegen gepanzerte Ziele (auch mit reaktiver Panzerung), gegen ungepanzerte Ziele und gegen Infrastruktur Wirkung erzielen.

Der 250 kg schwere IMPACT-Turm ist elektrisch angetrieben und für die Integration auf leichten gepanzerten Fahrzeugen ausgelegt. Tag/Nacht-Sensoren dienen der Aufklärung und Feuerleitung. Als Bewaffnung sind zwei MMP-Panzerabwehrraketen und ein 7,62 mm Maschinengewehr für den Selbstschutz. Die Fernsteuerung ermöglicht die Führung des Feuerkampfs aus einer Stellung (z.B. in einem Fahrzeug), die gegen Feindliches Feuer und Witterung geschützt ist.

Gerhard Heiming