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Der tschechische Premierminister Petr Fiala hat auf einer Pressekonferenz am 12. Juni bekanntgegeben, dass die Regierung beschlossen hat, einem Abkommen über den gemeinsamen Kauf von Panzern mit anderen europäischen Ländern, allen voran Deutschland, beizutreten. Tschechien will bis zu 77 Kampfpanzer beschaffen und rechnet mit einem Beschaffungsvolumen von 52 Milliarden CZK (Umgerechnet 2,1 Milliarden Euro).

Das Abkommen ist ein Schritt zur Vorbereitung eines bindenden Kaufvertrags und soll bis Ende Juli unterzeichnet werde. Dann sollen die Vertragsverhandlungen beginnen, bei denen Tschechien industrielle Zusammenarbeit vereinbaren will. Der Kaufvertrag soll nach parlamentarischer Genehmigung bis Ende 2024 abgeschlossen werden. Das gelte auch für einen Kaufvertrag über den Erwerb von 14 Kampfpanzern Leopard 2 A4 und einen Bergepanzer.

Tschechien will ab 2030 über mehr als 120 Kampfpanzer Leopard 2 verfügen. (Foto: Cz MoD)

Fiala stellte einen Zusammenhang zu den 14 Kampfpanzern Leopard 2 A4 her, die Tschechien im Rahmen des Ringtausches von Deutschland erhalten habe. Ein weitere Ringtausch mit gleichem Volumen sei im Februar angekündigt worden. Zudem habe Deutschland den Verkauf von weiteren 14 Kampfpanzern Leopard 2 A4 und einem Bergepanzer angeboten, s.o.. Alles in allem sind das 42 Kampfpanzer Leopard 2 A4. Zielgröße für das tschechische Heer ist ein Bestand von 122 Kampfpanzern nach 2030.

Auf der Informationsplattform X erläuterte Verteidigungsministerin Jana Černochová, dass eine Beschaffung von 61 Kampfpanzern Leopard 2 A8 geplant sei und eine Option über weitere 16 Einheiten zu den gleichen Bedingungen und zum gleichen Preis wie Deutschland sie kauft. Der gemeinsame Kauf biete sowohl einen besseren Preis als auch die Möglichkeit, in die Lieferkette für unsere Verteidigungsindustrie einzusteigen.

Gerhard Heiming