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Rheinmetall Automecanica SRL heißt die jüngste Tochter des Technologiekonzerns Rheinmetall. Es ist die Erste in Rumänien. Das Unternehmen baut nach eigenen Angaben mit dem strategischen Zukauf der Mehrheitsanteile des rumänischen Fahrzeugausrüsters Automecanica Mediaș seinen Footprint in Zentraleuropa aus. Der neue Standort in Rumänien stehe neben denen in Ungarn und Litauen, mit denen das Unternehmen bereits im östlichen Bündnisbereich der NATO präsent ist.

Der Düsseldorfer Konzern wird über die Rheinmetall Landsysteme 72,5 Prozent der Anteile an dem Joint Venture halten. Der Rest bleibt in privater Hand. Bevor die vertraglichen Vereinbarungen vollzogen werden können, müssen noch behördliche Genehmigungen erteilt werden.

Rheinmetall misst der Neuakquisition mittelfristig ein jährliches Umsatzpotenzial von rund 300 Millionen Euro bei und erwartet bereits im Geschäftsjahr 2024 Auftragseingänge im dreistelligen Millionen Euro-Bereich.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall: „Der Zukauf von Automecanica Mediaș in den Rheinmetall-Verbund ist ein bedeutender Meilenstein für unsere strategische Ausrichtung in Zentraleuropa und wird dazu beitragen, die Verteidigungsfähigkeit von EU und NATO an der Ostflanke weiter zu stärken. Wir freuen uns darauf, den rumänischen Kunden bei zukünftigen Programmen zu unterstützen – sei es im Fahrzeugbereich oder auch mit anderen Technologien aus unserem Hause. Die Einbindung von lokalen Partnern und die Stärkung der heimischen Wirtschaft in Rumänien sind uns dabei zentrale Anliegen. Wir wollen die Erwartungen, die Politik und Militär an uns haben, bestmöglich erfüllen.“

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In diesem Industriepark am Rande der rumänischen Stadt wird die Rheinmetall Automecanica SRL ihre Arbeit aufnehmen (Foto: Automecanica)

Nach Angabe von Rheinmetall ist Automecanica Mediaș ein traditionsreicher Produzent von Spezialfahrzeugen, LKW-Aufbauten und Anhängern für den zivilen wie auch für den militärischen Bereich. Die Zusammenarbeit Rheinmetalls mit Automecanica sei 2022 begründet worden, als beide Partner sich auf den Betrieb eines Wartungszentrums für militärische Fahrzeuge in Satu Mare, Rumänien, verständigten.

Der Standort in Mediaș, Rumänien, werde eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der in der Ukraine eingesetzten westlichen Kampfsysteme und deren logistischer Betreuung erhalten, schreibt Rheinmetall. Die Rheinmetall-Präsenz vor Ort gewährleiste damit den Streitkräften an der Ostflanke der NATO kürzere Reaktionszeiten und eine höhere Sicherheit in der

Rheinmetall erweitert mit diesem Schritt sein Produktportfolio im militärischen Fahrzeugbau. Lkw-Aufbauten und Anhänger und weitere Spezialfahrzeuge, die von Automecanica entwickelt und produziert werden, komplettieren das Angebot im Bereich der logistischen Lkw, mit denen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in den weltweiten Märkten erfolgreich ist. Rheinmetall Automecanica wird damit Teil des weltweiten Produktionsnetzwerks von Rheinmetall. Neben der Instandsetzung von Gefechtsfahrzeugen sollen hier künftig auch Fahrgestelle für Flakgeschütze der rumänischen Streitkräfte gewartet werden. Rheinmetall hat im Dezember 2023 einen 328 Millionen Euro-Auftrag zur Modernisierung rumänischer Flugabwehr-Artilleriesysteme erhalten.

Redaktion / gwh