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Das BAAINBw hat am 25. Januar – offensichtlich ungeachtet der geltenden vorläufigen Haushaltsführung – mit der ARGE NNbS den Entwicklungsvertrag für das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) abgeschlossen. Darüber haben die drei Partner in der ARGE in gleichlautenden Pressemitteilungen informiert. Demnach teilt sich das Auftragsvolumen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro wie folgt auf: Rheinmetall 607 Millionen Euro, Diehl 339 Millionen Euro und Hensoldt 284 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 17. Januar die erforderlichen Mittel freigegeben (ESuT berichtete).

Kern des Entwicklungsvorhabens LVS NNbS ist nach Angaben der ARGE die Optimierung der Luftverteidigung der mittleren Reichweite sowie die Entwicklung hochmobiler Flugabwehrfähigkeiten zum Schutz der eingesetzten Truppen vor Bedrohungen aus der Luft – auch in der Bewegung.

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Eine Auswahl der Sensoren/Effektoren für das LVS NNbS. Von links nach rechts: Radar (Hensoldt), Boxer Flugabwehrraketenpanzer (Rheinmetall), IRIS-T (Diehl) (Foto: ARGE NNbS)

Der jetzt erteilte Auftrag ziele darauf ab, notwendige Lösungen zur Vernetzung von Einzelkomponenten, zur Einbindung des Luftverteidigungssystems IRIS T-SLM, zur Herstellung der Interoperabilität sowie zur Ergänzung des Abfangbereichs auf die kurze Reichweite zu realisieren.

Diese Vernetzung ermögliche die Anbindung der bereits in Beschaffung befindlichen Feuereinheiten IRIS T-SLM sowie des zukünftig zu beschaffenden Flugabwehrkanonenpanzers Skyranger 30.

Zu den Anteilen, die die Partner der ARGE in das Projekt einbringen, schreibt die ARGE:

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„Rheinmetall bringt mit seinen Divisionen Electronic Solutions sowie Vehicle Systems das technologische Knowhow und die langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Lieferung von Verteidigungssystemen ein, insbesondere im Bereich Fahrzeuge, Kommunikation und Integration.

Diehl Defence ist ein führendes Systemhaus für Luftverteidigungssysteme. Zum Produktportfolio des Unternehmens mit Hauptsitz in Überlingen zählen neben Systemen für die bodengebundene Luftverteidigung Lenkflugkörper für alle Teilstreitkräfte, Munition für Heer, Luftwaffe und Marine sowie Schutzsysteme.

Hensoldt als Lieferant nationaler Schlüsseltechnologien bringt seine Expertise und einsatzerprobten Produkte wie Radare ein. Dies unter Berücksichtigung von umfassenden Kommunalitäten der Produkte beispielsweise im Rahmen der Produkt-Familienkonzepte und vor allem in den Bereichen Luftraumüberwachung, Klassifizierung und Identifizierung.

Der Vorlage an den Haushaltsausschuss war zu entnehmen, dass im Lauf der Entwicklung ein Flugabwehrraketenpanzer und ein Feuerleitpanzer, für den Mittelbereich ein Radargerät und ein Waffenträger, je ein Nachladefahrzeug für den mittleren und den nahen Bereich, zwei Gefechtsstände, ein Führungsfahrzeug, eine Werkstattausstattung sowie ein Trainer gebaut werden sollen. Die serienreifen Prototypen sollen bis 2028 ausgeliefert sein.

Redaktion / gwh