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Interview mit Marc Roth, Vice President Produktstrategie/Sonderaufgaben und HK Task Force Leader Ukraine bei Heckler & Koch

ES&T: Der Krieg in der Ukraine, der eskalierende Nahost-Konflikt – all dies zeigt, dass Handwaffen für die individuelle Kampfkraft des Soldaten eine hohe Bedeutung haben. Ist für Sie eine höhere Nachfrage im Bereich der Handwaffen bemerkbar?
Roth: Grundsätzlich ja, insbesondere durch NATO-Nationen, welche geographisch nah an Russland oder an faktisch mit Russland assoziierten Staaten liegen. Vor allem die baltischen Staaten haben großes Interesse. Die Anfragen zeigen, dass die individuelle Kampfkraft jedes Soldaten mit Handwaffen mindestens gleich als zweite Priorität nach dem „Großgerät“ eingestuft wird. Dies war von der ersten Stunde des Angriffskrieges an so.

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(Foto: Heckler&Koch)

ES&T: In der Ukraine ist derzeit ein umfangreicher Handwaffenmix zu sehen. Kommen Handwaffen Ihres Hauses in der Ukraine zum Einsatz?
Roth: Im Bereich der Handwaffen sieht man quasi alles, womit sich kämpfen lässt – von „Warschauer-Pakt-Altmaterial“ bis hin zu topmodernen Sturm- und Präzisionsgewehren sowie Pistolen und tragbaren Granatwerfer-Modulen westlicher Bauart. Gleiches gilt für Optiken und Optroniken. Sehr viele ukrainische Soldaten praktizieren eine neue „Zwei-spur-Bewaffnung“: Neben den ausgegebenen AK74- und AKM-Sturmgewehren und Dragunow-Scharfschützengewehren führen sie auch ein Sturmgewehr oder einen Präzisionshalbautomaten in den NATO-Kalibern, weil inzwischen große Mengen an NATO-Munition und passenden Magazinen in den Einsatzgebieten vorhanden sind.

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