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Das Startup Polaris Raumflugzeuge hat mit dem Demonstrator Mira erfolgreich den Erstflug vom Flugplatz Peenemünde aus durchgeführt. Einer Mitteilung des Unternehmens zufolge legte das turbinengetriebene Raumflugzeug in etwa 2,5 Minuten eine Strecke von neun Kilometern zurück. Die Hauptaufgabe von MIRA ist die Flugerprobung eines linearen Aerospike-Raketentriebwerks im Auftrag der Bundeswehr (ESuT berichtete). Die erste Flugerprobung sollte mit Turbinenantrieb durchgeführt werden, während die Aerospike-Flugerprobung bis Ende dieses Jahres folgen wird.

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Das Raumflugzeug Mira auf dem Rollfeld in Peenemünde. (Foto: Polaris-Raumflugzeuge)

Nach der Beschreibung von Polaris ist Mira der fünfte Demonstrator der Polaris-Flotte und gleichzeitig der letzte Demonstrator auf dem Weg zum Raumflugzeug. Mira ist 4,3 m lang und hat eine Flügelfläche von 5,2 m². Die nominelle Startmasse beträgt 155 kg bei ausschließlicher Turbinenbestückung und 210 kg mit installiertem Raketenantriebssystem. Aufgrund der hohen Startgeschwindigkeiten von 180km/h (nur Turbinen) und 209km/h (mit Raketenantrieb) hat das Unternehmen ein speziell angefertigtes Fahrwerk entwickelt, das beim ersten Flug einwandfrei funktionierte.

Mira sei für den BVLOS-Betrieb (Beyond Visual Line Of Sight) zugelassen. Das anfängliche Telemetrie-Set erlaube es dem Fahrzeug, bis zu 20 km von der Bodenstation entfernt zu operieren. Aus Sicherheitsgründen sei ein vollständig redundantes Flugabbruchsystem (FTS) installiert.

Der Flug fand Polaris zufolge in einem 260 km² großen eingeschränkten Luftraum (ED-R) statt, der von der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH für die Polaris-Flugerprobung über der Ostsee zur Verfügung gestellt wurde. Die notwendige Betriebsgenehmigung war erst einen Tag für den Erstflug bei Polaris eingetroffen.

Redaktion / gwh