Sturmgewehr G36 und das Nachfolgemodell
Alex Lanzinger
„… auf dieser Grundlage ist für mich der Schluss, dass das G36 in der heutigen Konstruktion keine Zukunft in der Bundeswehr hat …“ Dieser Satz der damaligen Verteidigungsministerin Dr. med. Ursula von der Leyen besiegelte das Vorhaben, dass das Sturmgewehr G36 der Bundeswehr abgelöst werden soll.
Die seit 2011 öffentlich diskutierten Präzisionsdefizite des G36 unter besonderen thermischen Bedingungen bildeten die Grundlage für die intensiven Untersuchungen des G36 durch Institutionen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden 2015 in einem Abschlussbericht zusammengefasst und durch die damalige Verteidigungsministerin im Parlament vorgestellt. Im Kern wurde festgestellt, dass
- das G36 den Anforderungen nach den technischen Lieferbedingungen entsprach und insofern keinen Mangel aufweist,
- sich die Waffen durch eine hohe Zuverlässigkeit auszeichnen und
- es bei extremen thermischen Belastungen (insbesondere bei schussinduzierter Erwärmung mit bestimmten Munitionssorten und bei externer Temperaturänderung) zu Präzisionseinschränkungen kommt.
Es ist zu erkennen, dass sich das G36 in den letzten 30 Jahren seit Forderungserstellung zur Ablösung des G3 in verschiedensten Forderungslagen sowie Einsatzbedingungen bewähren musste.
Vom Ende des kalten Krieges über Auslandseinsätze zur Sicherung des Friedens bis hin zur Bündnis- und Landesverteidigung sind alle denkbaren Szenarien zu betrachten.
Um den hohen und wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, wurde das G36 stetig weiterentwickelt. Es entstanden Konstruktionsstände A0 bis A4 in den Bauformen „Langrohr“ (19 Zoll Rohrlänge) und „Kurzrohr“ (12,5 Zoll Rohrlänge), was durch den Zusatz „K“ gekennzeichnet ist.
Einleitung der Neueinführung und Ablösung des G36
Mit der Entscheidung zur Ablösung des G36 galt es ein marktverfügbares Sturmgewehr zu beschaffen, das die Forderungen in allen akuellen Szenaren (Landes- und Bündnisverteidigung
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