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Am 1. Oktober 2022 wird das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr aufgestellt. Es wird direkt dem Generalinspekteur Eberhard Zorn unterstellt. Das Kommando wird  die Einsätze der Bundeswehr im Inneren führen.

Sein Aufgabenspektrum ist ein doppeltes: Es ist für die Verlegung von Bundeswehrkräften im Einsatzfall verantwortlich. Zusätzlich soll es den Durchmarsch alliierter Kräfte durch die Bundesrepublik organisieren. Die Notwendigkeit, dafür eine belastbare Organisation aufzustellen, wurde durch den Russland-Ukraine-Krieg nochmals deutlicher. Die zweite Aufgabe ist die zivil-militärische Zusammenarbeit in Deutschland. Damit sind vor allem die Amtshilfeeinsätze gemeint, die die Bundeswehr während der Corona-Krise, während des Hochwassers 2021 an Ahr, Erft und an anderen Orten in Deutschland übernommen hat. Das neue Kommando, das Generalleutnant Carsten Breuer führen wird, soll im März 2023 einsatzbereit sein. Die territoriale Verteidigung in Deutschland hat eine lange, nicht immer einfache Geschichte.

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Generalleutnant Carsten Breuer (r.), hier mit der Bundesministerin der Verteidigung, Christine Lambrecht, und dem Kommandeur des LKdo Sachsen, Oberst Klaus Finck, bei der Beobachtung von Hubschraubern bei der Waldbrandbekämpfung in der Sächsischen Schweiz, ist der erste Kommandeur des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr (Fotos: Bundeswehr/Tom Twardy)

Der Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan im Sommer 2021 korrespondierte mit den seit 2021 verstärkt diskutierten – und spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine unabdingbar gewordenen – strukturellen Reformen und operativen Anpassungen des Verteidigungsressorts. Diese geben Auskunft über eine laufende Transformation der Bundeswehr von einer „Armee im Einsatz“ hin zu agilen und operationsfähigen Streitkräften mit dem verstärkten Fokus auf der Bündnis- und Landesverteidigung.

Bereits in der Amtszeit der Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wurde darüber nachgedacht, ein Territoriales Führungskommando aufzustellen. Im Rahmen der „Zeitenwende“ wurde die Idee jetzt verwirklicht. Das Kommando soll das inländische Pendant zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr sein. Es soll den Einsatz von Streitkräften auf dem Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland koordinieren und damit auch die jüngst in Heimatschutzkompanien umbenannten ehemaligen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien fachlich und truppendienstlich führen.

Geschichte deutscher territorialer Wehrorganisationen
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