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Auf der Rüstungsmesse DSEI 2023 in London hat der südkoreanische Technologiekonzern Hanwha Aerospace die neueste Version K9A2 seiner weit verbreiteten 155-mm-Panzhaubitze vorgestellt. Die Haubitze entspreche den Anforderungen an die britische Mobile Fires Platform (MFP), mit dem die British Army am Ende dieses Jahrzehnts ein neues selbstfahrendes Artilleriesystem mit dem Kaliber 155 mm einführen will.

Unter Führung von Hanwha Aerospace hat sich nach Angaben des Unternehmens das Team Thunder UK gebildet, dem Lockheed Martin UK, Leonardo UK, Pearson Engineering, Horstman Defence Group und Soucy Defense sowie Hanwha Defense Australia angehören. Das Team wolle einerseits ein hochmodernes und leistungsfähiges Artilleriesystem bereitstellen und andererseits die geforderte Wertschöpfung in Großbritannien von mindestens 50 Prozent sicherstellen.

Jaeil Son, Präsident und CEO von Hanwha Aerospace, machte deutlich, dass er eine starke Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich durch ein Investitions- und Beteiligungsprogramm mit dem britischen Verteidigungsministerium und britischen Industriepartnern aufbauen möchte.

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Hanwha bietet die Panzerhaubitze K9A2 für die britische Mobile Fires Platform an. (Foto: Hanwha)

Das Engagement des Unternehmens drückt sich auch in der soeben abgeschlossenen Neugründung von Hanwha Aerospace UK aus. Das neue Unternehmen sei der Beweis für den starken Wunsch von Hanwha, neue Partnerschaften aufzubauen, bestehende Beziehungen weiterzuentwickeln und das Angebot an qualitativ hochwertigen Technologien und Fähigkeiten in einer Zeit hoher globaler Nachfrage zu erweitern, sagte Simon Humphrey, ein pensionierter Generalmajor der British Army, der seit Juli als Vizepräsident für Geschäftsentwicklung und Strategie in Großbritannien fungiert.

Die K9A2 baue auf den Schlüsselkomponenten des bewährten K9A1 auf, erläuterte Humphrey auf der DSEI. Mit über 1.800 Einheiten im Einsatz mache die K9 mehr als 50 Prozent des weltweiten Marktes an Panzerhaubitzen aus. Die K9A2 biete ein höheres Maß an Wirksamkeit und Überlebensfähigkeit. Im Mittelpunkt dieser Verbesserungen stehen der Turm mit vollautomatischem Munitionshandhabungssystem und dem hartverchromten Rohr sowie die Integration von Gummiketten aus Verbundwerkstoffen. Mit einer Besatzung von nur drei Soldaten könne das Geschütz kurzzeitig bis zu neun Schuss pro Minute abgeben. Die neue Gummikette (Composite Rubber Track, CRT) von Soucy sei leichter als die vorher verwendete Stahlkette und ermögliche eine höhere Fahrgeschwindigkeit. Die Geräusch- und Vibrationsbelastung für Mensch und Material sinke deutlich.

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Die K9A2 beim Test auf dem britischen Übungsplatz Millbrook (Foto: Hanwha)

Hanwha erwartet, dass das Engagement von Hanwha Aerospace für Investitionen und Engagement im britischen Verteidigungssektor zusammen mit dem Erfolg der Team Thunder UK-Initiative dazu beitragen wird, den Bereich der industriellen Zusammenarbeit zwischen der Hanwha-Gruppe und britischen Partnern in einer Vielzahl von Sektoren zu erweitern.

Gerhard Heiming