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Am 30. Juni haben die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren und der britische Staatsminister für Rüstungsbeschaffung James Cartlidge im Marinestützpunkt Den Helder etwa 80 Kilometer nördlich von Amsterdam ein Memorandum of Understanding (MoU) über neue Mehrzweck-Unterstützungsschiffe unterzeichnet. Beide Länder wollen in den nächsten zehn Jahren eine Reihe von Schiffen durch einen neuen Typ ersetzen. Admiral Sir Ben Key, Erster Seelord der Royal Navy, verwies bei dieser Gelegenheit in Den Helder auf die geplante „nächste Generation von Schiffen für küstennahe Gefechtsführung.“ Deren gemeinsame Entwicklung soll nun eruiert werden.

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Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren und der britische Staatsminister für Rüstungsbeschaffung James Cartlidge an Bord der „HMS Albion“, des amphibischen Flaggschiffs der Royal Navy, im Hafen von Den Helder.
Foto: Mediacentrum Defensie (MCD), Cristian Schrik

Begangen wurden in Den Helder die „Marinetage“ der Koninklijke Marine und das 50-jährige Bestehen der United Kingdom-Netherlands Amphibious Force (UK/NL AF), „Europas ältester militärischer Partnerschaft dieser Art“, so die Royal Navy. Seit 1973 bilden Einheiten des Marineinfanteriekorps (Korps Mariniers) der Niederlande Teile der 3 Commando Brigade der britischen Royal Marines, die seither gemeinsam üben und in scharfe Einsätze gehen. „In einer Revitalisierung des ursprünglichen MoU vom Mai 1973“, so Staatsminister Cartlidge, „vereinbarten das Vereinigte Königreich und das Königreich der Niederlande, die Beziehungen zwischen den beiden Seestreitkräften und Marineinfanterieeinheiten zu intensivieren, indem man weiterhin in einer interoperablen Streitmacht an der Spitze der maritimen Fähigkeiten der NATO zusammenarbeitet.“

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Royal Marines zeigen im Hafen von Den Helder die Beweglichkeit ihres neuen leichten taktischen Geländefahrzeugs für Spezialkräfte vom Typ „Polaris“ MRZR-D4 (im Hintergrund die „HMS Albion“).
Foto: Royal Navy

Die künftigen Multi Role Support Ships (MRSS) der Royal Navy sollen mit einer Wirkfähigkeit von See auf Land versehen werden, um in amphibischen Einsatzgruppen Marineinfanteristen – voll ausgerüstet mit ihren Fahrzeugen, Booten, Luftfahrzeugen und Bewaffnung – zu weltweiten Krisenherden verlegen zu können. Die niederländische Koninklijke Marine will parallel dazu neue Landungsplattformen beschaffen.

Gerd Portugall